Mal sind es drei Meter, mal etwa 100 Meter Straße, die im Frühjahr auf der B 58 ausgebessert worden sind. Ein Konzept können viele Autofahrer und auch Anwohner zwischen Wulfen und Deuten nicht erkennen.
Detlev Stoffel, Tischlermeister aus Deuten, ist einer dieser Kritiker. „Ausgerechnet der schlechteste Abschnitt ist nicht saniert worden“, sagt er. „Der liegt auch nicht am Rand der Strecke, sondern mittendrin. Entweder haben da ein paar Leute geschlafen oder das Geld ist tatsächlich ausgegangen.“
Stoffel hat nach der ersten Berichterstattung der Dorstener Zeitung die zuständige Behörde (Straßen.NRW) direkt angeschrieben. Denn er hält es für „nicht wirklich sinnvoll“, dass eine „derart stark befahrene Straße in einen solchen Flickenteppich verwandelt“ wird. In ruhigen Abendstunden höre man das „Rappeln“ der Lkw noch in zwei Kilometern Entfernung.
Stoffel hat bislang keine Antwort von der Behörde u.a. auf die Frage bekommen, warum zwischen zwei sanierten Teilabschnitten eine drei bis fünf Meter lange Fahrbahnstrecke nicht saniert wurde.
Gegenüber dieser Redaktion wiederholte Straßen.NRW im Prinzip das, was die Bochumer Behörde schon vor einigen Tagen mitgeteilt hat. Die B 58 sei mit speziellen Messfahrzeugen befahren worden. Aufgrund dieser Daten und regelmäßiger Kontrollfahrten könne man bei „kurzfristig auftretenden Schäden mit geeigneten Maßnahmen reagieren“. Der Landesbetrieb beurteile also „keineswegs vom Schreibtisch aus den Zustand der Straßen in seiner Unterhaltspflicht“.
Das hatte Detlev Stoffel aber vermutet.
Auf die Höchstgeschwindigkeit achten
Nach Ansicht von Straßen.NRW befindet sich die Fahrbahn der B 58 jetzt in einem verkehrssicheren Zustand. Ihre Nutzung sei im Rahmen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gefahrlos möglich. „Notwendige Sanierungsmaßnahmen müssen immer hinsichtlich ihrer Dringlichkeit und der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel priorisiert werden.“

Dass ein Abschnitt der B 58 noch nicht saniert wurde, obwohl er sich „zwischen“ anderen Sanierungsabschnitten befinde, liege an der Koordinierung der Sanierungsmaßnahmen von Straßen.NRW mit Arbeiten der Deutschen Bahn am Bahnübergang in Deuten. „Ein paralleles Arbeiten war hier nicht möglich, um zu vermeiden, dass sich die verschiedenen Unternehmen gegenseitig behindern.“
Die Arbeiten laufen seit gut einem halben Jahr. Detlev Stoffel glaubt, dass der Anschluss der B 58 an den Bahnübergang in der Höhe „fast genauso schlecht ist wie vor der Sanierung“.
Ob Straßen.NRW das auch so sieht, bleibt abzuwarten. „Nach Abschluss der gesamten Maßnahme findet natürlich eine Abnahme statt“, heißt es aus Bochum. „Sollten dabei Ausführungsmängel festgestellt werden, so werden diese protokolliert und es wird eine Nachbesserung beauftragt.“