72-Stunden-Aktion in Dorsten Jugendliche machen die Welt ein Stückchen besser

72-Stunden-Aktion: Jugendliche machten die Welt ein Stückchen besser
Lesezeit

Der Zeitrahmen war eng geschnürt, die Projekte ebenso ehrgeizig wie vielfältig. Wichtigste Vorgabe: Die Projekte sollten in 72 Stunden umgesetzt werden. Und da bewiesen die katholischen Jugendgruppen aus Dorsten und Umgebung bei dieser im Fünfjahresturnus ausgetragenen Aktion einmal mehr viel Fantasie.

Letztere regte vor allem die Aktivenrunde der Pfarrgemeine St Paulus aus Hervest an. „Wir wollen die Kirche einmal mal anders präsentieren und der Gemeinde, die uns immer unterstützt, auch mal etwas zurückgeben“, erläutert Carla Enbergs den Hervester Beitrag zu dieser Aktion.

Und der hätte kaum stimmungsvoller starten können: Getreu dem Motto „Brot teilen, heißt Leben teilen“ hatte die Aktivenrunde am Freitagabend zu einem besonderen Imbiss in der St. Josef-Kirche geladen.

Zwischen den Kirchbänken wurde dazu eine festlich geschmückte lange Tafel aufgebaut und der Innenraum des Gotteshauses stimmungsvoll mit farbigem Licht illuminiert. Nicht ganz ungewollt waren bei diesem besonderen Imbiss Ähnlichkeiten zu Da Vincis Meisterwerk „Das letzte Abendmahl“ zu erkennen.

Die Mc Bricht Greeland Pipes & Drums zeigten in St. Josef, dass man auf dem ungewöhnlichen Holzblasinstument nicht nur schottische Weisen spielen kann.
Die Mc Bricht Greeland Pipes & Drums zeigten in St. Josef, dass man auf dem ungewöhnlichen Holzblasinstument nicht nur schottische Weisen spielen kann. © Bernd Turowski

Ungewöhnliche Klänge in St. Josef

Außergewöhnlich ging es auch am zweiten Tag in St. Josef weiter: diesmal mit Dudelsackmusik. Dabei zeigten die Mc Bricht Greeland Pipes & Drums, dass man auf dem ungewöhnlichen Holzblasinstument nicht nur schottische Weisen spielen kann. Ein Elvis-Klassiker fehlte ebenso wenig, wie das Steigerlied zum krönenden Abschluss.

Klassisch machte dann danach der Bläserkreis weiter, gefolgt von Johannes Hauptvogels Orgelimprovisationen, bei denen u.a. Star Wars und Fluch der Karibik auf der Kirchenorgel zu hören waren.

Mit Liedern wie „Bonny & Clyde“ und Lieblingsmensch stimmte dann das Gesangsduo Lea Schliwinski und Helen Schwankl die Anwesenden auf die Gemeinde-Party im Anschluss an das Konzert ein. Ein weiteres Highlight bot Abschlussmesse, bei der die Chorgemeinschaft Lippramsdorf die musikalische Untermalung übernahm.

Aktion der Landjugend Raesfeld-Erle/Rhade

Kräftig angepackt wurde derweil in Raesfeld-Erle zu. Hier hatte sich die Landjugend Rhade-Erle den Bau eines Unterstandes für Radfahrer zum Ziel gesetzt. Zwar liegt der Standort an der Kreuzung der Maxstraße/Westricher Wald nicht an einem offiziellen Radwanderweg, doch Aloys Triptrap konnte dennoch den Nutzen des Unterstandes an diesem Ort benennen: „Das ist eine vor allem von Radfahrern gerne genutzte Strecke zwischen Erle und Marienthal.“

Das Projekt war von der Bürgerstiftung in Erle vorgeschlagen worden und traf auf breite Unterstützung.

So hatte die Kirchengemeinde das Grundstück für den Rastplatz zur Verfügung gestellt und damit überhaupt erst möglich gemacht. Pater Johnsun Kappukuzhiyil ließ es sich daher nehmen, am Samstag vor Ort beim Aufbau mit dabei zu sein. Weitere Hilfe leisteten Sponsoren aus der Umgebung, die schwere Gerätschaften für die Begradigung des Geländes zur Verfügung stellten.

Dann aber ging es Schlag auf Schlag, schließlich packten auch 30 fleißige Helfer von der Landjugend und weitere zehn Personen aus der Nachbarschaft kräftig mit an. Punkt 8 Uhr wurde am Samstag mit dem Aufbau des Bausatzes begonnen und schon gegen Mittag war der Unterstand mit Tisch und Sitzbank bezugsfertig. Da konnte man sich auf die Feinarbeiten mit Wetterschutzanstrich und das „Schottern“ und Pflastern des Zugangs konzentrieren.

Die Landjugend Rhade-Erle hatte sich den Bau eines Unterstandes für Radfahrer zum Ziel gesetzt.
Die Landjugend Rhade-Erle hatte sich den Bau eines Unterstandes für Radfahrer zum Ziel gesetzt. © Bernd Turowski

Aktion in St. Matthäus Wulfen

Nicht ganz so - wie ursprünglich geplant - verlief die 72-Stunden-Aktion in der Wulfener St. Matthäus-Gemeinde, wo die Aktion mit einem Spielenachmittag im Seniorenwohnheim der AWO in Wulfen-Barkenberg eröffnet wurde.

Am Freitag musste das Herstellen von Saatbomben im Heimathaus entfallen und auch der Samstag stand unter keinem guten Stern.

Obwohl erst kürzlich der Besentag in Wulfen durchgeführt wurde, sollte auf Anregung der Kinder ein Müllsammeln in Wulfen stattfinden. Doch dieses Vorhaben musste kurzfristig abgesagt werden. „Die Anmeldezahlen standen leider in keinem Verhältnis zum Aufwand“, bedauert Gemeindejugendpfleger David Rikels die Absage. „Für vier, fünf Kinder konnten wir schließlich keinen Container bei der Stadt bestellen“, so Rikels weiter.

Jung und Alt erlebten im Rahmen der 72-Stunden-Aktion beim Spielenachmittag im Barkenberger AWO-Seniorenheim gemeinsam ein paar unterhaltsame Stunden.
Jung und Alt erlebten im Rahmen der 72-Stunden-Aktion beim Spielenachmittag im Barkenberger AWO-Seniorenheim gemeinsam ein paar unterhaltsame Stunden. © privat (Rikels)

Doch am Sonntag lief dann alles wieder nach Plan. Statt Saatbomben wurde das Saatgut in Tütchen verteilt und die Kinder zeigten im Matthäusheim bei der Abschlussveranstaltung ihr erlerntes Können am Plattenteller, dass sie in einem DJ-Workshop erlernt hatten. Auch die Ausstellung „Mit Maria unterwegs…“, für die die Kinder die wichtigsten Stationen Marias mit Klemmbausteinen nachgebaut hatten, wurde in der St. Matthäus-Kirche der Öffentlichkeit präsentiert.