Neue Deckschicht für 17 Straßen in Dorsten Ludger Böhne erklärt den Versuch mit Pflanzenöl

17 Straßen bekommen neuen Überzug: Ludger Böhne erklärt neue Verfahren
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Voraussichtlich ab Mittwoch (5. Juli) wird die Firma Herbers im Auftrag der Stadt auf 17 Straßen und Wegen vor allem im Außenbereich Dorstens eine neue Verschleißschicht auftragen. Dabei geht es um rund 20 Kilometer Strecke bzw. rund 70.000 Quadratmeter Oberfläche in Hervest und Holsterhausen, Deuten, Lembeck und Rhade.

Erst wird ein Bindemittel auf die Straße gesprüht, dann Splitt aufgewalzt. Das Besondere: Bei rund 53.000 Quadratmetern Fläche wird ein Bindemittel auf Pflanzenölbasis eingesetzt, bei den übrigen 17.000 Quadratmetern eine Bitumenemulsion. Lose Splitt-Reste, die nicht vom laufenden Verkehr in die Fahrbahn gedrückt werden, sollen zeitnah abgefegt werden.

Kalte Verarbeitung

Das Ganze ist für die Stadt auch ein Test. „Beide Verfahren zur Oberflächenbehandlung wurden in Dorsten bisher noch nicht eingesetzt, sind im Straßenunterhalt aber etabliert und als Maßnahme bewährt, die Lebensdauer von Straßen zu verlängern“, so Stadtsprecher Ludger Böhne.

Bei der verwendeten Bitumenemulsion ist das Besondere, dass diese kalt verarbeitet wird - sonst wurde diese immer heiß aufgebracht. Den unangenehmen Geruch kennt wohl jeder ...

In beiden Verfahren werden weniger Lösungsmittel eingesetzt, die beim Verarbeiten und Auskühlen sonst ausdampfen und als Treibhausgase klimaschädlich sind. Im Bindemittel auf Pflanzenölbasis kommt Rapsöl zum Einsatz. Böhne: „In Zeiten aktueller Diskussion über Emissionen aus Dämpfen und Aerosolen bietet der Einsatz nachwachsender Rohstoffe im Bitumen einen Lösungsansatz, Mensch und Umwelt nachhaltig zu schonen.“

Kleine Risse geschlossen

Durch die Behandlung werden kleine Risse in der Fahrbahn geschlossen, die Anfälligkeit für Frostaufbrüche wird reduziert und damit die Lebensdauer einer Straße insgesamt verlängert. Böhne: „Auch wenn die Verfahren in der Fachwelt bekannt sind, wollen wir mit der jetzt erfolgten Ausschreibung sie einmal auf eigenen Straßen anwenden und unter verschiedenen Standortbedingungen testen, etwa auf mehr und weniger stark befahrenen oder auf beschatteten und sonnigen Straßen.“

Längere Strecken werden unter anderem auf folgenden Straßen behandelt: Orthöve (2,6 Kilometer), Gälkenheide (2,7 km), Deutener Weg (3,4 km), Heinrichstraße (1,7 km), Endelner Weg und Hagenbecker Straße (je 1,5 km).

Kurzzeitige Sperrungen

Die Arbeiten sind laut Böhne wetterabhängig. Deshalb könnten die Termine, wann welche Straßen dran sind, nicht sicher benannt werden, „sondern werden von der ausführenden Firma festgelegt“. Falls Parkverbote erforderlich werden, sollen diese 72 Stunden vorher ausgeschildert werden. Böhne: „Während der Arbeiten kann es zu kurzzeitigen Sperrungen von Straßenabschnitten kommen.“

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