Als wir Dorothee Zijp am Dienstagmorgen (16.1.) besuchen, dreht sie gerade die allmorgendliche Fütterungsrunde. „Auch wenn der NaBeBa derzeit nicht geöffnet sein darf, so müssen unsere Tiere ja versorgt werden“, erzählt die Gründerin und Koordinatorin des Gesamtprojekts, die pädagogische Angebote in der Naturwerkstatt durchführt. Ihr Schwerpunkt: die Integration von Menschen mit Behinderung und Menschen, die aus anderen Gründen an den Rand der Gesellschaft verdrängt wurden.
In einem NaBeBa-Post auf Facebook heißt es: „Die Stadt Waltrop und NaBeBa e.V. suchen nach einer Lösung der baurechtlichen Probleme. Damit wir weiter unsere Tiere füttern und die anstehenden Umbauten angehen können, brauchen wir finanzielle Unterstützung.“ Details zu jenen Problemen erläutert Dorothee Zijp nicht - mit Verweis auf das schwebende Verfahren. „Denn Ende Januar wird es ein Treffen mit der Waltroper Stadtverwaltung geben. Solange äußern wir uns nicht zu dem Sachverhalt.“
Es gibt keine Einnahmen - aber Ausgaben
Die seit Dezember angeordnete Schließung des „NaBeBa“ hat für den eingetragenen Verein erhebliche Auswirkungen. Denn es gibt keine Einnahmen, dafür müssen aber unter anderem das Futter und die Pacht bezahlt werden. „Wir mussten unsere elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die geringfügig beschäftigt waren, vorübergehend entlassen.“

Worüber sie sehr dankbar ist: „Mehrere Mitarbeiter kommen dennoch, helfen ehrenamtlich. Allerdings nicht so oft wie zuvor, weil sie zum Teil einen anderen Job annehmen mussten.“ Bei einem Schlichtungsgespräch zwischen dem NaBeBa und dem Waltroper Bauamt im Dezember sei mit einer Richterin abgemacht worden, dass vorläufig - und alleine aus baurechtlichen Gründen - keine pädagogischen Angebote mehr auf dem Gelände stattfinden dürfen. „Nur montags dürfen Schüler der Martin-Luther-King-Schule sowie Bewohner der Wohngruppen der Elisabeth-Klinik aus Dortmund die Tierversorgung, die Stallpflege und die Bewegung der Pferde, Esel und Alpakas übernehmen“, erläutert Dorothee Zijp.
Teile des Areals stehen unter Wasser
Apropos Tiere: Bei dem Besuch an diesem Dienstagmorgen wird zudem ein anderes Problem deutlich. Der vordere Bereich des 15.000 Quadratmeter großen Areals steht noch unter Wasser, einige Wasserflächen sind „gekrönt“ von einer Eisschicht. Auf dem Weg zu den Eseln, Gänsen, Schafen, den Alpakas und Oldie-Traber King schiebt Dorothee Zijp die Schubkarre. Mit deutlich sichtbarer Kraftanstrengung. „Ins Fitnessstudio muss ich ganz sicher nicht gehen“, sagt die 67-Jährige lachend. Aufgrund der aktuellen Schließung ihres Herzensprojekts ist ihr eher nach Heulen zumute. Aber die Tiere - „es sind rund 100, die Bienen mal nicht mit eingerechnet“, so Dorothee Zijp - müssen gut versorgt werden. Trotz des Wassers, der Kälte, des Matsches bekommen alle Vier- und Zweibeiner (die Gänse und Hühner) eine herzliche Ansprache.

King, der 29-jährige Traber, erhält eingeweichte Heu-Cops - „weil er fast keine Zähne mehr hat“, erläutert Dorothee Zijp. Und bei den anderen Tieren? Einfach Futter ins Gehege geben und gut? Nein. So bekommen die Schafe ihr duftendes Heu in einem eigenen Bereich, die Alpakas ihr Futter in einem anderen. Weil der Wasserschlauch eingefroren ist, wird das Wasser in der Schubkarre zu den Gänsen gebracht. Zudem müssen Heunetze aufgefüllt, den Gänsen muss trockenes Brot gebracht werden. Und das schnatternde Federvieh hat bei dem nassen und kalten Wetter zuletzt in einem Weide-Zelt einen trockenen Untergrund bekommen. „Sie mögen es nicht, wenn sie mit ihren Füßen nachts auf nassem oder gefrorenem Untergrund liegen.“

Um die Tiere bestmöglich versorgen zu können, ist der „NaBeBa“ jetzt auf Spenden angewiesen. Was Sachspenden angeht, ist Dorothee Zijp vorsichtig. „Es geht ja auch darum, dass wir die entsprechenden Lagermöglichkeiten haben müssen. Wenn jemand das plant, würde ich darum bitten, dass Sachspender mich davor anrufen und wir das absprechen können.“
Wer Geld spenden möchte - „alleine für das Futter benötigen wir im Monat 500 Euro“, so Dorothee Zijp - kann dies per PayPal tun. Der Link ist zu finden unter: nabeba.de/spenden. Dorothee Zijp ist zu erreichen unter: 0152/02136687.
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