Zerstörte Autos in Deininghausen Die Polizei ermittelt in alle Richtungen

Zerstörte Autos: Warum die Polizei in alle Richtungen ermittelt
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Brennende Autos in Deininghausen sind der neue traurige Höhepunkt einer Vandalismus-Serie, die Anfang Dezember in dem Castrop-Rauxeler Stadtteil begonnen hat. In der Nacht von Heiligabend auf den 1. Weihnachtstag bemerkte eine Anwohnerin gegen 4 Uhr morgens zwei brennende Autos an der Dresdener Straße.

Wie die Polizei mitteilte, brannten ein Ford Focus und ein VW Touran aus. Im näheren Umfeld waren von sechs weiteren Autos die Scheiben beschädigt worden.

Die zwei ausgebrannten Autos parkten einige Meter voneinander entfernt auf einem Anwohnerparkplatz in der Nähe der Hausnummer 22. Die Polizei sicherte beide Autos, um sie zu untersuchen. War es ein technischer Defekt? Oder doch Brandstiftung?

Für die Anwohner ist die Sache eindeutig. Die eingeschlagenen Scheiben und Lackkratzer und die brennenden Autos hängen zusammen. Trotzdem ermittelt die Polizei in alle Richtungen. „Das müssen wir machen“, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst. „Sonst wäre es keine sachliche und neutrale Ermittlung.“

Dass es recht unwahrscheinlich ist, dass sich zwei Autos spontan und gleichzeitig selbst entzünden, sei den ermittelnden Kollegen bewusst. Wahrscheinlicher sei Brandstiftung. Dennoch müssen die Ermittlungen abgeschlossen werden, bevor man diese naheliegende Vermutung als Fakt kundtun kann.

Videoüberwachung

In Deininghausen jedenfalls ist die Sorge inzwischen groß. Alina Plonka wohnt in einem der Häuser an der Dresdener Straße. „Die Leute hier wollen, dass die Parkplätze überwacht werden“, sagt sie.

Über 50 Fälle sind es inzwischen, die der Polizei vorliegen. Die meisten der Anwohnerparkplätze und Häuser an der betroffenen Straße gehören Vonovia und der LEG. Vonovia erklärt auf Anfrage, dass man sich mit der Polizei in Verbindung setzen wolle. Unternehmenssprecherin Bettina Benner zu der Vandalismus-Serie: „Es ist mehr als ärgerlich.“

Schnelle Lösungen oder Hilfe kann sie den Mietern allerdings nicht versprechen. Eine Videoüberwachung sei allein aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht einfach umsetzbar.

Der LEG liegen keine Fälle vor, die auf Parkplätzen speziell für LEG-Mieter passiert seien. Generell empfiehlt die LEG sich im Falle des Falls an die Polizei zu wenden.

Die Polizei werde in Zukunft häufiger im Stadtteil Streife fahren. Wichtiger seien aber aufmerksame Anwohner.

Polizeisprecherin Ramona Hörst: „Anwohner sind ganz oft wichtige Zeugen. Die erkennen vielleicht auch schneller, wenn sich Leute verdächtig verhalten.“ Deshalb ihr Appell: „Die Leute sollen nicht zögern und uns lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig anzurufen.“

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