Wohnungen sind begehrt. Mieten steigen gefühlt. Ist es wirklich so teurer, eine Wohnung zu mieten? Und ist Castrop-Rauxel ein teures oder eher ein günstiges Pflaster im Vergleich zu den Nachbarstädten? Der Zensus 2022 gibt Klarheit.
NRW liegt mit einer Miete pro Quadratmeter kalt ohne Nebenkosten 2022 bei durchschnittlich 6,82 Euro und damit sogar 0,46 Euro niedriger als im bundesweiten Durchschnitt (7,28 Euro). In Castrop-Rauxel lässt es sich noch günstiger leben.
Die Nettokaltmiete beträgt in der Europastadt 5,92 Euro. Das ist weniger als in den Großstädten Dortmund mit 6,45 Euro und Bochum mit 6,25 Euro. Bei einer 60-Quadratmeter-Wohnung spart man also im Vergleich zu Dortmund rund 30 Euro. Wer sich im Kreis Recklinghausen umschaut, findet die günstigste Durchschnittsmiete in Oer-Erkenschwick. 5,60 Euro pro Quadratmeter zahlt man dort. In der Kreisstadt selbst ist es mit 5,85 Euro auch etwas günstiger. Mit 6,64 Euro ist es in Haltern am teuersten.
Regionale Unterschiede
Generell zeigen sich auch bei der Miete regionale Unterschiede: Die höchsten Durchschnittsmieten verzeichneten die Städte Köln, Düsseldorf und Bonn mit mehr als neun Euro pro Quadratmeter. Ein weiterer Ausreißer ist Münster. Hier wirft die Statistik 8,71 Euro pro Quadratmeter aus, auch überdurchschnittlich hoch. Die günstigste Nettokaltmiete gab es mit 3,98 Euro in Borgentreich an der Grenze zu Hessen.
Bei der Einordnung der Werte ist allerdings zu berücksichtigen, dass die sogenannte Bestandsmiete im Zensus erfragt wurde. Dabei handelt es sich um die tatsächlich gezahlten Mieten für alle Wohnungen. Auch teils sehr lange bestehende Mietverhältnisse mit entsprechend niedrigerem Mietniveau werden berücksichtigt.
Quote für Wohnungseigentum
Auch das Baujahr spielt eine Rolle. Ab Baujahr 2010 wird es deutlich teurer. In NRW liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete hier bei 8,91 Euro. Günstiger ist es naturgemäß im Altbau. Hier gibt IT.NRW als Statistisches Landesamt Werte für jede Gemeinde bekannt. In Castrop-Rauxel liegt die Nettokaltmiete hier bei 5,61 Euro. Zum Vergleich: Dortmund kommt auf 6,24 Euro, Bochum auf 5,93 Euro, Recklinghausen auf 5,34 und Oer-Erkenschwick auf 5,27 Euro. Spitzenreiter in NRW sind unter anderem Bonn mit stattlichen 11,93 Euro oder auch Münster mit 11,16 Euro.
Festgehalten wurde zum Zensus-Stichtag 2022 auch, wie viele Wohnungen Eigentum ihrer Bewohner sind. Castrop-Rauxel liegt hier fast im NRW-Schnitt, der bei 40,6 Prozent liegt. Die Wohneigentumsquote ist damit im Vergleich zu 2011 um 2,3 Prozentpunkte gesunken. In Castrop-Rauxel werden 40,8 Prozent aller Wohnungen von ihren Eigentümern bewohnt. Generell finden sich die höchsten Quoten im ländlichen Bereich. Umgekehrt ist es in den Großstädten: In Dortmund (27 Prozent) gehört nur etwas mehr als jede vierte Wohnung ihrem Bewohner.