Die Proben für das zeitgenössische Stück „Fettes Schwein“, das am 5. April Premiere im WLT-Studio Castrop-Rauxel feiert, sind gestartet. Das zeitgenössische Stück nach Neil LaBute ist eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau mit Übergewicht und einem Mann, der sich für seine Liebe zu ihr rechtfertigen muss. Die Geschichte reflektiert die Reaktionen auf das Dicksein und was dies mit betroffenen Personen und ihre Umwelt macht. Karten sind ab sofort verfügbar.
„Fettes Schwein ist die tragische Liebesgeschichte zweier Menschen, von denen man denkt, dass sie sehr gut zusammenpassen und glücklich sein könnten. Allerdings hat die Gesellschaft offenbar etwas gegen ihre Beziehung und setzt diese unter Druck. Wir begleiten die Figuren bei der Frage, ob sie stark genug sind, sich diesem Druck widersetzen zu können“, erklärt WLT-Intendant Ralf Ebeling den Kern der Geschichte. Er möchte den Fokus seiner Regiearbeit klar auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und der Entwicklung der Figuren legen, die mit den gesellschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben. Ein reduziertes Bühnenbild und Kostüme, die an Alltagskleidung erinnern, lassen viel Raum, um sich auf die Figuren zu konzentrieren. Die authentische Szenerie, aber auch die authentische Sprache sind ein Markenzeichen von Autor Neil LaBute, der auch als Drehbuchautor arbeitet.
„Kein Tabu daraus machen“
Aber nicht nur die Orte werden mit wenigen Mitteln skizziert, sondern auch die Körper. Der Begriff „fett“ wird nicht explizit inszeniert oder hervorgehoben. Stattdessen geht es darum, wie die Gesellschaft diese Bezeichnung auf Menschen projiziert und wie die Figuren damit umgehen. „Es ist kein Stück über Dicksein, sondern ein Stück über die Reaktionen auf Dicksein, ein Stück über die Diskriminierung von Menschen, die im weitesten Sinne anders sind, in diesem Fall eben dick“, sagt der WLT-Intendant. „Das ist durchaus ein Thema, über das man reden muss und ich glaube, dass es auch gut ist, kein Tabu daraus zu machen.“

„Fettes Schwein“ – ins Deutsche von Frank Heibert übersetzt – ist eine ausgezeichnet geschriebene Liebesgeschichte über fragwürdige Schönheitsideale und gesellschaftlichen Anpassungsdruck, die in Zeiten von Instagram und TikTok noch einmal an Aktualität gewonnen hat, so das WLT. Neil LaBute ist einer der international interessantesten zeitgenössischen Dramatiker. Weltberühmt wurde er Anfang der 200er-Jahre mit seinem Erfolgsstück „bash – stücke der letzten tage“, das sehr häufig gespielt wurde.
Tickets und Termine
- Kartenanfragen unter: 02305–978020 oder tickets@westfaelisches-landestheater.de
- Premiere am 5. April um 20 Uhr im WLT-Studio in Castrop-Rauxel
- Weitere Termine: 10. Mai um 20 Uhr in der Stadthalle und am 22. Juni um 18 Uhr im WLT-Studio