Wird Castrop-Rauxel wirklich zur Musical-Stadt? Ein Interview mit dem Macher Bernd Böhne

© Silja Fröhlich

Wird Castrop-Rauxel wirklich zur Musical-Stadt? Ein Interview mit dem Macher Bernd Böhne

rn„Radio Ruhrpott - das Ruhrical“

„Radio Ruhrpott“: Wer hinter dem Musical steckt, haben wir in dieser Woche geklärt. Aber was sagt der Macher denen, die seine Idee, sein Projekt in Castrop-Rauxel für übergeschnappt halten?

Castrop-Rauxel

, 31.03.2019, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bernd Böhne ist der Macher, der künstlerische Leiter und Produzent des Musicals „Radio Ruhrpott - das Ruhrical“, das ab Anfang Mai in der Stadthalle Castrop-Rauxel zu sehen sein wird. Mit seinen Plänen und seinen Ideen hat er viele überrascht. Castrop-Rauxel als Musical-Stadt: Das klingt verrückt. Ambitioniert, engagiert oder übergeschnappt? Wir fragten den Mann aus Kamen.

Das Interview können Sie sich hier anschauen oder unten nachlesen.

Video
Ruhrical-Macher Bernd Böhne im großen Interview

Es gibt Leute, die halten dieses Projekt für engagiert, und andere, die halten das Projekt für total übergeschnappt. Was meinen Sie?

Engagiert auf jeden Fall, weil weir eine Menge Engagement zeigen, keine Frage. Übergeschnappt ist es teilweise auch, so wie wir nun mal sind im Ruhrgebiet. Es passen beide Meinungen zusammen. Wichtig ist am Ende des Tages, dass uns beide Parteien in unserem Stammhaus in Castrop-Rauxel besuchen werden, um ihre Meinung zu verfestigen.

Glauben Sie, dass Sie mit dem Projekt, dem Programm viele Besucher anlocken können?

Wir stellen fest, dass die Medien sich dafür interessieren. Unser Vorverkauf gibt auch her, dass sich da einiges tut und die Leute interessiert sind. Das ist nicht die Frage. Von daher sind wir fest entschlossen und der Meinung, dass der Erfolg kommen wird. Sonst würden wir es nicht tun.

Was würde passieren, wenn es kein Erfolg würde? Nach wie vielen Folgen würden Sie sagen, dass Sie das Projekt abbrechen?
(lacht) Mit diesem Gedanken befasse ich mich eigentlich nicht, weil wir genau wissen, dass so ein identitätsstiftendes Musical hier im Ruhrgebiet fehlt. Wir reden doch vom Broadway an der Ruhr, von verschiedenen Musicals wie Starlight Express und diversen anderen Musicals, die in den letzten Jahrzehnten hier an der Ruhr gespielt wurden. Aber sich des Themas Ruhrgebiet, der Musik und der Geschichten des Ruhrgebiets und aus dem Ruhrgebiet zu bedienen, das hat bisher noch keiner gemacht. Das ist nicht nur was für Ruhrpottler, sondern auch für Leute aus dem Süden oder Norden der Republik, die vom Ruhrgebiet mal ein anderes Bild haben möchten. Von daher gibt es das Thema bei uns eigentlich nicht. Aber wenn Sie mich schon konkret fragen: nach der 204. Vorstellung. (lacht)

Und Sie glauben tatsächlich, dass Leute auch von außerhalb des Ruhrgebiets kommen und das Musical so viel Strahlkraft entwickeln wird?

Ja, davon gehen wir aus. Wenn man auf unsere Ticketbuchung schaut, sieht man schon Bestellungen aus Würzburg oder dem Sauerland, zumindest also aus dem engeren Kreis. Die Ruhrtourismus aus Oberhausen erkennt das Potenzial von „Radio Ruhrpott - das Ruhrical“, dass es eine Strahlkraft auf Touristen haben kann, die aus ferneren Regionen zu uns kommen.

Wie viele Shows sind fest und wie viele stehen in Ihrem Kopf als Traum?

Ich fänd’s toll, wenn wir das wirklich über drei, vier, fünf Jahre regelmäßig spielen könnten. Wir haben in diesem Jahr 20 Termine insgesamt in Castrop optioniert. In 2020 geht das dann weiter mit einer möglichst höheren Zahl. Dann wird sich zeigen, wie das Publikum mit den Füßen abstimmt. Das ist ja immer so. Aber wir haben im Augenblick 20 Termine für 2019 im Auge, die wir auch spielen werden.

Werden Sie spielen oder haben Sie optioniert?

Die spielen wir. Das ist natürlich ein gewisser Zweckoptimismus, der da aus mir quillt, den ich aussende - so wie sich das für Radiomacher in dem Moment gehört. Aber das ist meine feste Überzeugung, sonst würden wir das alles nicht machen.

Service

Die Termine und Tickets

  • Die drei bisher fix geplanten Vorstellungen sind am 2., 4. und 5. Mai 2019, Stadthalle Castrop-Rauxel, Europaplatz 1.
  • Die Ruhr-Tourismus unterstützt das professionell aufgezogene Projekt.
  • Tickets um 35 Euro: Im Ticketshop der Ruhr Nachrichten in Dortmund, Silberstraße 21, Tel. 0231/90595959, der Dorstener Zeitung und Halterner Zeitung sowie bei Pro Ticket, Tel. 0231/9172290. Auch im Forum-Ticketshop in der Altstadt gibt es Karten.
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