So sieht es bei "Bühne raus" bisher aus: 500 Gäste verfolgen die WLT-Aufführungen, hier die Buddy-Holly-Story, in einem ehemaligen Freibad. Das könnte auch 2020 stattfinden, so die Hoffnung des WLT-Chefs. © Volker Engel

Westfälisches Landestheater

Wird „Bühne raus“ das erste größere Open-Air-Event in der Corona-Krise?

Alles abgesagt: So kann man das öffentliche Geschehen bis zu den Sommerferien in Castrop-Rauxel zusammenfassen. Aber ein Open-Air-Event könnte stattfinden. Die Pläne gehen in die Richtung.

Castrop-Rauxel

, 11.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Kirmes: abgesagt. Musikfestivals: abgesagt. Castrop kocht über: fällt aus. Der kulturelle und musikalische Veranstaltungssommer in Castrop-Rauxel scheint so trist zu werden wie zuletzt in der Nachkriegszeit. Kaum ein Event kann in diesem Jahr den Einschränkungen standhalten, die das Coronavirus mit sich bringt. Aber eine Veranstaltung wird doch fieberhaft für Ende Juni vorbereitet.

Das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel möchte „Bühne raus“ über die Bühne bringen. Bei diesem Theaterfestival wird nicht auf den üblichen Bühnen in der Stadthalle, im Studio oder in der Landestheater-Region gespielt, sondern unter freiem Himmel in einem ehemaligen Freibad, dem Parkbad Süd. Ein Wochenende lang gibt es dort Jahr für Jahr Stücke zu sehen. Auch im Corona-Jahr?

In einem Interview mit unserer Redaktion sagt Intendant Ralf Ebeling: „Wir sind ja sehr optimistisch und haben die Hoffnungen noch nicht vollständig aufgegeben, dass wir unser Bühne-raus-Wochenende im Parkbad Süd machen können. Da stünden unsere nächsten Premieren an.“ Eine simple Begründung: „Draußen ist es einfacher als drinnen.“

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Dort bestuhle man stets für 500 Gäste. „Aber wir haben stets nur zwei Drittel des zur Verfügung stehenden Platzes im Schwimmbecken gefüllt“, so Ebeling. „Wir könnten Stühle an den Rand stellen oder auch oben an den Rand des Beckens.“

Auf der Bühne mit Maske und Visier?

Klar, man müsse die Abstandsregel von 1,50 Meter einhalten. „Wir müssen dazu überlegen: Wie können wir spielen? Mit Masken? Mit Plexiglas-Visieren, die wir schon fertiggestellt und angeschafft haben? Was ist mit unserer Maske und den Umkleideräumen? Wie kann man die Inszenierung so ändern, dass man auf der Bühne anderthalb, zwei Meter Abstand einhalten kann?“ Überlegungen, die man derzeit anstelle. „Wir können aber nur definitiv dann was sagen, wenn wir die Bedingungen kennen.“

Das Land NRW hatte Theatern in Aussicht gestellt, am 30. Mai wieder öffnen zu dürfen. Viele Stadttheater haben aber ihre Spielzeiten schon als vorzeitig beendet erklärt. Orchester zum Beispiel können aufgrund der Abstandsregeln ohnehin nicht auftreten.

Das Parkbad Süd aus der Luft: Hinter dem denkmalgeschützten Gebäude liegt das alte Schwimmbecken. © Jens Lukas

Das gilt auch für das WLT: Es ist seit Wochen damit beschäftigt, sich auf Öffnungsszenarien vorzubereiten und verpasste Spieltermine zu verlegen. Dabei plane man jede erdenkliche Lücke im neuen Spielplan ab Spätsommer zu. Geschäftsführer Günter Wohlfahrt im Interview: „Wir haben in der Organisationseinheit zurzeit so viel zu tun wie schon lange nicht mehr. Ein Großteil der Veranstalter ist so verständnisvoll, nicht die Veranstaltungen aus April, Mai und Juni abzusagen, sondern in die nächste Spielzeit zu verlegen. Oder in die übernächste.“ So habe man eine „Arbeitsgrundlage für die Zeit nach der Pandemie“, so Wohlfarth.

Mitarbeiter vor einem arbeitsreichen Herbst

Der überwiegende Teil der fahrenden Mannschaft, also Bühnentechniker, Beleuchtungs-, Ton- und Videotechniker, Aufbauhelfer und Fahrer, bauen gerade Minusstunden auf. Sie müssen in der nächsten Spielzeit ranklotzen und jede erdenkliche Lücke im Spielplan füllen, so der Plan. Man belege Termine ab Ende August, also nach den Sommerferien.

Das Szenario, wie das gehen soll, ist noch nicht klar. Nur Masken und Visiere für die Schauspieler und größere Abstände -sind wohl gesetzt. Ralf Ebeling: „Ich glaube an die Toleranz des Publikums: Wenn die wieder kommen und Theater gucken, dann wissen sie um die Bedingungen. Lieber mit einer blöden Maske auf dem Kopf als gar nicht!“

Fürs Publikum brauche man einen Plan. Günter Wohlfarth treibt die Frage nach der Pausensituation und dem Catering um: „Wie kriegen wir das organisiert? Das kann ich mir schwer vorstellen. Vielleicht spielen wir statt einer zwei Vorstellungen. Vielleicht spielen wir bei musikalischen Aufführungen kürzere Formate ohne Pausen?“

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