Willi Exuzidis servierte 32 Jahre lang Mantaplatte und Taxiteller im Nordgrill in Habinghorst. Am 12. Mai starb er nach kurzer, schwerer Krankheit. Sein Sohn sagt: "Keiner kann es so gut wie Papa." © Angelika Thiele
Imbiss
So geht es weiter mit Willis Nordgrill in Habinghorst
32 Jahre servierte Willi Exuzidis Mantaplatte und Jägerschnitzel. Sieben Tage die Woche. Am 12. Mai starb Willi. Seitdem ist der Imbiss geschlossen. Sein Sohn erklärt, wie es weitergeht.
Im Juni 1987 eröffnete Willi Exuzidis seinen Nordgrill an der Nordstraße in Habinghorst. Seitdem war er eine feste Adresse für Gäste, die zunächst Kunden, dann Stammkunden und dann Freunde wurden. Die Angebote standen auf kleinen Karten oder mit Kreide auf einer Schiefertafel. Taxiteller, Mantaplatte, Gyros-Omelett mit Tomate, Feta und Ei überbacken.
Unterstützt wurde er von seiner Familie und zwei Angestellten. Sein Sohn Leo sagt: „Papa hat die Arbeit für drei gemacht.“ Bis zum 12. Mai. Da starb Willi Exuzidis nach kurzer, schwerer Krankheit. Seit 13. Mai blieben die Türen des Nordgrills geschlossen.
Drei Gründe, warum die Familie den Nordgrill nicht weiterführt
„Wir können und wollen den Imbiss nicht weiterführen“, erklärt Leo Exuzidis und nennt drei Gründe.
1. In der Familie haben alle etwas anderes gelernt.
2. An dem Imbiss hingen Erinnerungen, die würden es allen sehr schwer machen.
3. „Keiner kann es so gut wie Papa.“
Sieben Tage die Woche hatte der Nordgrill geöffnet, Anfang des Jahres führte der Chef einen Ruhetag ein. Manchmal - selten - schloss er den Laden und fuhr für ein oder zwei Wochen in den Urlaub.
Mit Herzblut im Einsatz
Der 63-Jährige war täglich 12 bis 13 Stunden mit viel Herzblut im Einsatz. „Dabei war er relativ oldschool“, erklärt sein Sohn. Einen Lieferdienst hat er nicht angeboten, dafür aber Sparfächer. Eine mit Geldeinwurfschlitzen ausgestattete, große und robuste Spardose zur Wandbefestigung. Jeder der beschrifteten Schlitze führt zu einem eigenen Sparfach für Münz- oder Papiergeld.
Rund 60 Kunden sparten dort ihr Geld - teilweise beträchtliche Summen. Ende eines jeden Jahres gab es zur Auszahlung einen Verzehrgutschein des Imbisses obendrauf. Anfang der 90er-Jahre boten einige Kneipen diese Sparfächer an, heute sind sie eine absolute Seltenheit.
Die Sparfächer sind geleert, der Laden hat immer noch geschlossen. Doch das soll sich ändern. „Wir suchen einen Nachfolger und es hat sich auch schon was ergeben“, erklärt Leo Exuzidis, noch sei das aber nicht spruchreif. Am besten wäre es, wenn an der Stelle wieder ein Imbiss eröffnen würde, schließlich seien Ausstattung und Inventar vorhanden.
„Jeder, der da reingeht, hat eine Chance verdient und wird sie auch bekommen“, sagt der Castrop-Rauxeler. Ansonsten würde ein Stück Habinghorst flöten gehen. Die Kunden seien zum Teil in dritter Generation zu seinem Vater gekommen. Die Gründe? „Es war nah, familiär und ich fand es auch sehr lecker.“
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