Weihnachtsdorf-Macher Frank Philipp über Konkurrenz im Advent „Das wird sich nicht beißen“

Weihnachtsdorf-Macher Frank Philipp: „Das wird sich nicht beißen“
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Sie sind schon lange Teil des Weihnachtsmarkt-Treibens in Castrop. Frank Philipp rückt mit Leon Philipp aber 2023 erstmals so richtig ins Zentrum: Sie wuppen das „Castroper Weihnachtsdorf am Reiterbrunnen“. Dabei bekommen sie Unterstützung vom Stadtmarketing. Aber die Bühne und das Programm, das sonst vor allem in den Händen von Bubi Leuthold lag, ist nun auch Aufgabe des Henrichenburger Gastronoms und seines Schausteller-Betriebs. Wir sprachen mit ihm über die Entscheidung und Bubi.

Herr Philipp, herzlichen Glückwunsch zur neuen Aufgabe. Können Sie uns sagen, wie es dazu kam?

Das ist ganz einfach aus mehreren Gesprächen mit Bubi entstanden. In ihm ist der Gedanke gereift, nicht mehr teilzunehmen. Dann haben wir überlegt, was wir machen können. Der einfachste Weg wäre gewesen, es bei der Scheune zu belassen. Wir waren der Meinung, dass das im ersten Jahr sicher auch noch gut gehen würde, aber dann im Laufe der Jahre weniger attraktiv würde. Dann haben wir uns überlegt, dass wir mit dem Haus Hölter den Part übernehmen, den sonst das 1910 und „Tante Amanda“ machen.

Wie war denn im vergangenen Jahr die Aufteilung zwischen Ihnen und Bubi?

Letztes Jahr hatte jeder seinen Teil. Er das Zelt, wir die Scheune. Er hatte das Bühnenprogramm, wir hatten das Karussell.

Bei Ihnen war es oft schöner und voller als im halboffenen Zelt, ist unser Eindruck. Stimmt‘s?

Der eine mag es so, der andere mag es so. Ich maße mir nicht an, ob es beim anderen schön ist oder nicht. Die Leute entscheiden selbst, wohin sie gehen. Das ist eher eine Gemütlichkeitsfrage. Die Konstellation war aber so, wie sie war. Man hat früh entscheiden müssen, wie man es macht. Und Corona war auch noch nicht aus den Köpfen der Menschen raus.

Beim Castroper Weihnachtsmarkt 2021 stand die Scheune von Familie Philipp offen für Menschen nach der 2G-Regel. 2022 war sie und vor allem der Bereich davor gut besucht. 2023 rückt sie nun ins Zentrum.
Beim Castroper Weihnachtsmarkt 2021 stand die Scheune von Familie Philipp offen für Menschen nach der 2G-Regel. 2022 war sie und vor allem der Bereich davor gut besucht. 2023 rückt sie nun ins Zentrum. © Jonas Hildebrandt (2021)

Wie ist die Aufteilung jetzt? Das Stadtmarketing mischt ja auch mit.

Das Programm machen wir zusammen. Noch ist es ein bisschen schwierig und zu früh, darüber zu sprechen. Das Programm ist noch nicht abgeschlossen. Aber viele der Künstler, die hier auftreten, kommen einfach gern nach Castrop. Wir werden einen Mix haben aus allem, wollen dabei alle Altersgruppen mitnehmen, Alt und Jung. Auch Bewährtes wird sicher darunter sein. Wir sind aber noch in der Planungsphase.

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Der Castrop-Rauxeler muss fragen: Kommt Seven Cent?

Seven Cent wird an einem Abend spielen, ja.

Nun will Bubi Leuthold bei Tante Amanda unter dem Namen „Ab zur Tante!“ seinen satirischen Adventskalender auflegen. Wie finden Sie das?

Darüber weiß ich nichts Detailliertes. Aber wir sind da im Reinen miteinander.

Das ist doch richtige Konkurrenz, oder nicht?

Ach, ich sehe das nicht als Problem, dass es gleichzeitig stattfindet. Wir bespielen eine öffentliche Fläche, den Stadtkern, mit einem kleinen Weihnachtsdorf mit Programm bei freiem Eintritt. Er wird seine Kunden haben, wir unsere. Das wird sich nicht beißen.

Eine zunächst ungeklärte Frage war die nach dem wirtschaftlichen Risiko. In den vergangenen Jahren hatte Bubi Leuthold das durch die hohen Kosten fürs Zelt und die Bühne. Wie ist es jetzt?

Das Restrisiko liegt bei mir. Ich habe jetzt ja zwei Geschichten mit der Scheune und dem Programm. Aber ich werde da unterstützt von der Stadt und hoffe, dass sich das dann auch refinanziert.

Letzte Frage: Was ist Heiligabend und Silvester mit den beliebten Frühschoppen-Veranstaltungen?

Am 24.12. und am 31.12. wird es Frühschoppen in der Castroper Altstadt geben.

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