„Warum ist ganz Castrop-Rauxel gepökelt?“ Streusalz-Flut auf den Straßen - Das sagt der EUV

Leserfrage: „Warum ist ganz Castrop-Rauxel gepökelt?“ – EUV antwortet
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Reinhard Buschmann (72) rief am Donnerstag in unserer Redaktion an: Der Rauxeler wollte wissen, warum in Castrop-Rauxel am Morgen gestreut wurde. Er meinte das insbesondere in Bezug auf die steigenden Temperaturen: 17 Grad am Freitag, 15 Grad am Wochenende. Die Zeit der Nachtfröste ist vorbei.

„Ich verstehe es nicht, beim besten Willen nicht. Die Straßen sind trocken, dann fährt der Salzwagen hier vorbei und streut die ganzen Straßen. Spaziergänger spüren bei tollem Wetter und Wind schon eine gewisse Salzluft. Wofür schmeißt die Stadt so viel Geld raus? Das leuchtet mir nicht ein“, sagt der Rauxeler.

Er könne das auch relativ gut beurteilen, meint er: Es sei jahrelang gependelt nach Wuppertal. „Die Straßen in Castrop-Rauxel sind immer mit Salz gepökelt, während das in Bochum und anderen Städten nicht der Fall ist. Aber jetzt, bei den steigenden Temperaturen, ist es mir extrem aufgefallen.“

Auf dieser Basis formulieren wir einen Fragenkatalog an den EUV Stadtbetrieb. Dort sind im Winterdienst seit Wochen Mitarbeiter unterwegs, um die Straßen, Fuß- und Radwege frei von Schnee und Eis zu halten.

  • Warum haben Sie Donnerstagmorgen angesichts der Wetter-Prognosen gestreut?
  • Wie viel haben Sie in diesem Winter bisher gestreut? Ist es mehr oder weniger als im Vorjahr/in Vorjahren?
  • Benchmarken Sie sich mit Nachbarstädten wie Bochum oder Herne mit vergleichbaren geografischen und klimatischen Voraussetzungen?
  • Wenn nein: Warum nicht?
  • Wenn ja: Wie fällt der Streusalz-Einsatz im Vergleich aus?
  • Was ist ihre oberste Prämisse?
  • Wie ist die Wirkung von Streusalz / Sole im Sinne eines Umweltschutzes/Gewässerschutzes zu bewerten?

Sabine Latterner, Sprecherin des EUV Stadtbetriebs
Sabine Latterner, Sprecherin des EUV Stadtbetriebs © Abi Schlehenkamp (Archiv)

Noch am Mittag antwortet EUV-Sprecherin Sabine Latterner auf unsere Fragen. Nicht umfänglich, aber schnell. „Wir haben in der laufenden Saison bisher 556 Tonnen Salz gestreut und 92.100 Liter Sole aufgebracht“, erklärt sie.

„Da sich Wetter- und Witterungseinflüsse von Jahr zu Jahr unterscheiden, variieren auch die Mengen“, schreibt sie in einer E-Mail weiter. „Im Sinne des Umweltschutzes wird der Einsatz von Salz und Sole durch den Einbau modernster Technik grundsätzlich auf das erforderliche Mindestmaß begrenzt.“

Zur Frage nach den Vergleichsdaten mit anderen Städten in der Region gibt Lattener keine Auskunft. Aber sie betont: Am Donnerstag sei überhaupt kein Winterdienst gefahren.