Das ist die bunte Steinschlange vor der Marktschule in Ickern. Weitere Steine zum Anlegen sind erwünscht. © Schule
Coronavirus
Vor Neustart: Grundschul-Chefinnen tüfteln an Plänen für Viertklässler
Die Vorbereitungen an den Grundschulen in Castrop-Rauxel für die vom Land vorgesehene Öffnung für Viertklässler ab Donnerstag, 7. Mai, laufen auf Hochtouren. Es gibt Licht, aber auch Schatten.
von Abi Schlehenkamp
Castrop-Rauxel
, 05.05.2020 / Lesedauer: 3 minSie geben ihr Bestes, um möglichst allen Beteiligten gerecht zu werden. Aber was derzeit in Sachen Coronavirus in den Grundschulen abläuft, hat ein bisschen was von der Quadratur des Kreises. Natürlich wird an den Grundschulen in Castrop-Rauxel verschärft darauf geguckt, was am Mittwoch nach dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder verlautbart wird. Und anschließend von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet.
Stand jetzt nach dem Rumgeeiere der Landesregierung zur Schulöffnung in NRW laufen die Vorbereitungen für die Öffnung im Schichtbetrieb für die Viertklässler am Donnerstag, 7. Mai auf Hochtouren.
„Wir haben Mittwoch außerdem ein zweites Online-Meeting mit den Verantwortlichen bei der Stadt“, sagt die kommissarische Leiterin der Schule Alter Garten in Henrichenburg, Karin Gaudigs, im Gespräch mit unserer Redaktion. Dabei sollen offene Fragen im Zusammenspiel mit der Schulverwaltung und den Schulleitungen möglichst geklärt werden.
Im Schulgebäude hängen Schilder zu Abstand und Rücksicht
Am Alten Garten brütete Gaudigs am Dienstag über das Zeit- und Stundentableau. Erst mal für Donnerstag und Freitag dieser Woche. Im Gebäude wurden Schilder mit Verhaltensregeln angebracht, draußen malte eine Lehrkraft Kreise für die Viertklässler, damit sie in gebührendem Abstand die Schule betreten können. Und zwar in zwei Gruppen der Kinder, die erste startet um 8.15 Uhr, die zweite um 10.45 Uhr.
Eine Lehrkraft bringt auf dem Schulhof Kringel an, da stellen sich die Kinder dann rein (wird noch mit Nummern versehen), um einzeln in die Schule zu kommen. © Schule Alter Garten
Außerdem ging es ans Möbelrücken. „Wir haben die Tische so gestellt, dass sich nur zehn oder elf Kinder in einem Klassenraum befinden“, berichtet die kommissarische Schulleiterin. Mundschutz sei dank einer Spende vorhanden. Und die Reinigungskraft werde in verstärktem Einsatz sein, um die Klassenräume zu desinfizieren.
Erst mal sind zwei Zeitstunden am Tag geplant
Zunächst wird es zwei Zeitstunden geben, gedacht ist an Unterricht in Deutsch und Mathe. Am Anfang aber sollen die Kinder erst einmal erzählen, wie sie die zurückliegende Zeit empfunden haben und sie mit dem Lernen daheim klar gekommen sind. Nach Auskunft von Karin Gaudigs wollen alle Grundschulen in Castrop-Rauxel nach einem ähnlichen Muster verfahren – natürlich abhängig von Ressourcen und Lehrern.
Solche und andere Schilder werden zur Orientierung Dienstag in der Grundschule Alter Garten in Henrichenburg aufgehängt. © Schule
Keinen Hehl machen Gaudigs, Marktschulen-Chefin Ute Lüdke und Wilhelm-Schulen-Chefin Angela Goldbach davon, dass sie die Wiedereröffnung der Schulen oder besser die Vorgehensweise für regulären Unterricht für suboptimal halten. „Das muss ja alles auch mit OGS und Notbetreuung zusammenpassen“, sagt Ute Lüdke.
Schulleiterin bricht eine Lanze für ihr Kollegium
„Langsam ist das Chaos perfekt“, schreibt Angela Goldbach den Eltern und anderen Beteiligten auf der Homepage der Grundschule in Dorf Rauxel. Manche Eltern drehten aus verständlichen Gründen auch ein wenig am Rad, weiß Karin Gaudigs. Und Ute Lüdke spricht von einer wahren Mail-Flut.
Der Chefin der Marktschule, die an jedem der nächsten Tage rund 100 Kinder in der Schule haben wird, möchte in dieser Situation eine Lanze für ihr ganzes Team brechen. „Die Kolleginnen und Kollegen waren in den Ferien jeden Tag in der Schule, um die Notbetreuung zu gewährleisten“, sagt sie.
Das ist die bunte Steinschlange vor der Marktschule in Ickern. Weitere Steine zum Anlegen sind erwünscht. © Schlehenkamp
Ein großes Problem, das habe sich bei der Abfrage herausgestellt, sei der Umstand, dass rund 20 Prozent der Kinder bzw. deren Eltern nicht über einen Drucker daheim verfügten. „Da sind unsere Leute dann mit den Materialien vorbeigefahren oder haben sie per Post geschickt“, berichtet Lüdke.
Die bunte Steinschlange wartet auf Zuwachs
Und trotz aller Verunsicherung und der Ungewissheit, wie es weitergeht, sei ihr Team sehr kreativ, damit die Kinder auch ein bisschen Freude haben. Vor dem Schulgebäude macht sich eine bunte Steinschlange breit. Und es gibt auf der Homepage eine Wutpurzel-Aktion, damit alle mit viel Fantasie Dampf ablassen und die Gefühle zu bunten Wesen machen können.
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