
Man sehnt sich zurück nach der Zeit als Kind auf einer Schaukel. Auf der es mit einfachen Körperschwüngen nach vorn geht. Und das Kribbeln im Bauch sich anfühlt wie Schmetterlinge. Wo vieles so leicht ist.
Das ist es aber nicht im wahren Leben. Gerade in Deutschland, wo Rechtsstaat und Bürokratie von Landes-Bundes-Stadt-Ebene es so komplex machen, dass man manchmal glaubt, eine unsichtbare Hand hielte die Schaukel einfach an.
Aktuelles Beispiel: der Super-Spielplatz am Stadtmittelpunkt. Eigentlich ist es ein Projekt und ein Prozess wie gemalt: Die Stadtverwaltung hatte eine Idee, besprach sie mit der Politik, mit den Menschen, den Vereinen, machte Workshops, sogar mit Kindern, für die das Projekt am Ende (auch) sein soll. All die weiteren Ideen flossen ein in das Ergebnis, das am Ende ein Spiel-, Sport- und Bewegungspark wird. Ein zentraler Ort am Stadtmittelpunkt, an dem das Leben in Castrop-Rauxel Spaß machen soll.
Spaß, den einige nicht wollen. Anwohner. Sie befürchten laute Sommertage hinterm Gartenzaun. Darum gründeten einige eine Bürgerinitiative zur Rettung der Hallenbadwiese. Andere ziehen nun vor Gericht: Normenkontrollverfahren. Die Frage: Gab es in diesem Prozess Fehler?
Sie sind die unsichtbare Hand an der Schaukel, die durch den Bau 2024 endlich in Schwung kommen soll. Sie schubsen sie sogar zurück. Die Stadt muss ausweichen, um sie nicht vor den Kopf zu bekommen. Noch bevor auch nur ein Spielgerät auf dem geplanten Spielplatz steht.
Demokratie ist kompliziert. Manchmal würde man sich wünschen, man wäre in China oder in der Türkei. Wo ein Flughafen oder ein Atomkraftwerk schneller gebaut sind als in Deutschland ein... Spielplatz. Schaukel hin, Schaukel her.
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