Bei manchem Schüler könnte am Donnerstag (9.2.) der Wecker eine Viertel- oder halbe Stunde früher klingeln. Denn drei Buslinien der Dortmunder Stadtwerke (DSW21) verkehren an diesem Tag nicht. Grund ist ein Streik, zu dem die Gewerkschaft Verdi die 1800 DSW21-Beschäftigten aufgerufen hat. Der Ausstand geht von Betriebsbeginn (etwa 3.30 Uhr) bis Betriebsschluss (etwa 1.30 Uhr).
In Castrop-Rauxel betroffen sind die Linien 480 (Ickern – Dortmund-Marten), 481 (Becklem – Münsterplatz) und 482 (Do-Mengede – Schwerin). An den Linien 480 und 482 liegen die meisten weiterführenden Schulen in der Europastadt: Adalbert-Stifter-Gymnasium, Ernst-Barlach-Gymnasium, Willy-Brandt-Gesamtschule, das Berufskolleg Castrop-Rauxel und die Fridtjof-Nansen-Realschule.
Schulfrei oder Distanzunterricht gebe es an diesem Tag nicht, betont Silja Senge, stellvertretende Schulleiterin am EBG. „Man kann den Kindern zumuten, den Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen.“ Zumal für Donnerstag gutes Wetter angekündigt sei. „Wir gehen davon aus, dass sich die Schülerinnen und Schüler an frischer Luft bewegen“, sagt sie. „Dennoch werden gewiss viele gebracht.“
DSW-Kundencenter geschlossen
Ähnlich äußert sich Ulrich Gerdesmeyer, Schulleiter der Fridtjof-Nansen-Realschule in Habinghorst. Am Schwarzen Brett wolle die Schule die Kinder und Jugendlichen über die Einschränkungen am Donnerstag informieren. „Wir warten ab, was dann kommt“, zeigt er sich bei unserer Anfrage am Dienstag (7.2.) gelassen.
Vom Streik betroffen sind auch die Verstärkerfahrten auf den drei DSW21-Linien, die am Morgen und mittags verkehren. Nicht vom Streik berührt sind die Linien der Nahverkehrsgesellschaften Herne-Castrop-Rauxeler (HCR), Bogestra und Vestische.
Das private Busunternehmen Zeretzke betont, dass vom Streik bei DSW21 ebenfalls nicht die Schulbusfahrten betroffen sind. „Die Busse zum Schulschwimmen und auch die Schulbusse zu den Grundschulen fahren ganz normal“, heißt es auf Anfrage.

Bestreikt wird auch der Betriebshof von DSW21 an der Bahnhofstraße mit seinen 120 Beschäftigten „Der Betrieb wird nicht funktionieren“, erklärt Gewerkschaftssekretärin Kirsten Rupieper. Am frühen Morgen wollen Verdi-Mitglieder Streikposten beziehen. Wie DSW21 mitteilt, bleibt das Kundencenter am Betriebshof am Donnerstag geschlossen.
Hintergrund des Streiks ist die aktuelle Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro für die Beschäftigten. Die Ausbildungsvergütung soll um 200 Euro steigen. Die Gewerkschaft begründet die Forderungen mit der Inflation, hohen Energiepreisen und insgesamt gestiegenen Lebenshaltungskosten. Eine erste Tarifrunde am 24. Januar blieb ergebnislos.
In einem Live-Ticker berichten wir am Donnerstag (9.2.) ab dem frühen Morgen über den Streik und seine Auswirkungen.
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