
EUV-Vorstandsvorsitzender Michael Werner äußert sich zum Stand am Unterspredey. © Schafflick / Weckenbrock
„Es ist kompliziert“: Warum der Unterspredey bislang nicht ausgebaut wurde
EUV
2019 kam die Info: Der Unterspredey in Castrop-Rauxel wird ausgebaut. Auf die Anlieger kommen hohe Kosten zu. Doch warum dauerte es bis zum Erstausbau der Straße überhaupt so lange?
Vor drei Jahren erhielten die Anwohner der Anliegerstraße Unterspredey in Castrop-Rauxel die Info: Ihre Straße wird ausgebaut. Nicht etwa saniert. Bei den Arbeiten handele es sich vielmehr um einen Erstausbau. Aber wieso eigentlich?
Schaut man sich die Straße am Unterspredey an, so fällt direkt auf: Hier muss was gemacht werden. Zentimeter tiefe Schlaglöcher, bröckelnder Asphalt, überall Geröll und Kies. Kein Zustand für eine Straße. Verschlimmert wurden die Gegebenheiten durch starke Regenfälle, die weiter dafür sorgen, dass die Asphaltschicht sich auflöst.
Zwar ist seitens der NRW-Landesregierung geplant, Eigenbeteiligungen bei Straßenarbeiten von Anliegerstraßen abzuschaffen. Am Unterspredey trifft dies aber nicht zu. Denn hierbei handelt es sich um einen Erstausbau, wie es der EUV Stadtbetrieb auf Anfrage vor einigen Wochen erklärte.
„Müssen Sie unsere Vorvorgänger fragen“
Zwar hat die Straße eine Asphaltschicht, aber hierbei handelt es sich lediglich um Grobasphalt. Die Zusammensetzungen für eine richtige Fahrbahndecke sind damit nicht erfüllt. Zudem fehle ein Bürgersteig. Betrachtet man aber die Gegebenheiten am Unterspredey, so wird letzteres schwierig umzusetzen. Die Straße ist gerade mal so breit, dass zwei Autos nebeneinander her passen – mit viel Rangierarbeit.
Und doch säumen Häuser den Unterspredey von der Kreuzung In den Recken bis hoch zum alten Hellweg. Manche Anwohner leben seit mehreren Jahrzehnten dort, haben ihre Häuser wiederum von Eltern oder Schwiegereltern übernommen. Wohnbebauung gibt es also schon lange. Wieso dann jetzt erst der Ausbau?
„Da müssen Sie unsere Vorvorgänger fragen“, sagt der EUV-Vorstandsvorsitzende Michael Werner auf Anfrage. Er gehe davon aus, dass einfach die Mittel für einen Ausbau bislang nie zur Verfügung gestanden hätten. „So ist das dann nie herbeigeführt worden. Das ist dann so.“
2019 ploppte das Thema erneut auf. Eine Bürgerversammlung wurde einberufen, Pläne vorgestellt. Im Amtsblatt 27/21 aus dem November 2021 steht nun, dass die Umsetzung für 2023/24 angedacht ist. Wie wir bereits berichteten, kommen dabei Kosten von bis zu 80.000 Euro auf die Bewohner der Straße zu.
Michael Werner ist zuversichtlich, dass im kommenden Jahr mit den Arbeiten begonnen werden kann: „Das wird in das Fünf-Jahres-Programm aufgenommen und dann der Politik vorgelegt im nächsten Haushaltsbericht.“
Wie hoch die Kosten wirklich sind und wie reibungslos die Arbeiten dann laufen, kann der EUV-Vorstandsvorsitzende nicht sagen. Auch die Stadtbetriebe würden unter der momentanen Energie- und Rohstoffkrise leiden.