Händlerin warnt vor Kreuzung Am Markt in Castrop-Rauxel Wie gefährlich ist der Engpass?

Händlerin warnt vor Kreuzung Am Markt: Wie gefährlich ist der Engpass?
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Der erste Werktag im neuen Jahr fing für Gabriele Reffelmann gleich mit einem Schock an. Der Transporter ihres Bettenstudios „Rega Prestige“ wurde mehr als nur leicht gestreift: Der Seitenspiegel hängt neben der Tür hinunter, zahlreiche Schrammen „zieren“ die Fahrerseite. Nun reicht es der Geschäftsfrau: Sie warnt vor dem Engpass in der Castrop-Rauxeler Altstadt: Dort, wo die Wittener Straße in den Biesenkamp übergeht und es zur Straße „Am Markt“ abzweigt, sei es schlichtweg zu gefährlich, beschreibt die Anliegerin.

Ihren Schaden zum Start in das Jahr 2023 beziffert sie auf knapp 1000 Euro. Sie hofft, dass ihre Anzeige bei der Polizei Erfolg hat und ein Täter ermittelt wird. Aber besonders wichtig sei ihr auch die Sicherheit: Der Radweg auf der Straße würde die Situation noch weiter verengen, Gabriele Reffelmann sorgt sich darum, dass vor der Tür ihres Geschäftes etwas Schlimmeres passieren könnte, gar jemand ums Leben kommen könnte.

Engpass für Schwerlastverkehr

Doch wie gefährlich ist das Nadelöhr in der Altstadt? Fakt ist: Besonders breit ist die vorhandene T-Kreuzung am Straßen-Dreieck Wittener Straße, Biesenkamp, Am Markt nicht – kein Problem, mit dem die Castrop-Rauxeler Altstadt alleine dasteht. Zahlreiche ältere Verkehrswege in Altstädten oder zum Beispiel Zechensiedlungen sind dem heutigen Verkehrsaufkommen in den Zentren nicht mehr gewachsen.

Insbesondere dann, wenn Schwerlastverkehr diese Engpässe entlangfahren muss. Gabriele Reffelmann könne nahezu wöchentlich beobachten, wie sich die Müllabfuhr an dieser Stelle vorbei manövrieren muss – Lkw haben wohl ähnliche Probleme. Der Verdacht liegt nahe, dass der Blechschaden am Bettenstudio-Transporter kein Einzelfall ist. Doch der Unfall-Atlas und die Auswertung der Polizei in Recklinghausen können das nicht bestätigen.

Der Seitenspiegel vom Bettenstudio-Transporter wurde abgerissen,
Der Seitenspiegel vom Bettenstudio-Transporter wurde abgerissen, obwohl er eingeklappt gewesen sein soll. © Patricia Böcking

Denn auf der Karte des Bundesstatistikamtes, die den Unfallatlas seit 2016 mit Daten aus den Landesämtern auf Grundlage der Polizeiberichte bestückt, ist kein weiterer Vorfall in dem T-Kreuzungsbereich verzeichnet. Allerdings werden in dieser Darstellung auch nur Unfälle mit Personenschäden eingefügt.

Doch auch in Sachen Blechschäden kann Polizeisprecherin Corinna Kutschke für das Jahr 2022 keine Anzeigen ausfindig machen, die im Präsidium in Recklinghausen eingegangen sind. „Im weiteren Bereich der Altstadt gab es mehrere Vorfälle“, sagt sie. Aber eine Anhäufung sei auch hier nicht feststellbar.

Laut Unfallatlas ist es an der Lönstraße im Innenstadt-Bereich deutlich gefährlicher: Drei Verkehrsunfälle mit Personenschaden wurden hier im Jahr 2021 verzeichnet. Für das Jahr 2022 liegen noch keine Daten vor, sie werden für den neuen Verkehrsunfallbericht ermittelt und sollen im Frühjahr veröffentlicht werden.

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