Der Unfallatlas für 2022 ist erschienen. Auf dieser digitalen und interaktiven Karte sind alle Unfälle vermerkt, bei denen sich Menschen verletzt haben. Der Nutzen dieser Karte ist klar: Sie zeigt, an welchen Stellen es besonders häufig Unfälle gibt und an welchen Kreuzungen etwas getan werden muss. In Castrop-Rauxel gibt es mehrere Orte, die als gefährliche Straße gelten. Wir haben uns einige kritische Kreuzungen im neuen Atlas für 2022 angeschaut.
Der Ickerner Knoten: Der Ickerner Knoten ist ein Drehkreuz für den Stadtteil, allerdings auch recht unübersichtlich. Immer wieder klagen Auto- und gerade Fahrradfahrer, dass die Kreuzung zu kompliziert ist. Das zeigt sich auch an den Unfallzahlen. Rund um den Knoten hat es 2022 acht Unfälle gegeben. Bei fünf davon wurden Radfahrer verletzt, bei einem davon sogar schwer. Acht Unfälle sind zumindest für den Unfallatlas ein trauriges Hoch. Die Daten für Castrop-Rauxel gibt es seit 2019, bisher gab es noch nie so viele Unfälle am Ickerner Knoten wie 2022. Dass es 2020 und 2021 weniger Unfälle gab, liegt aber auch an der Corona-Pandemie, es waren einfach nicht so viele Menschen unterwegs.
Der Hauptbahnhof: Eine Unterführung mit Ampel, eine größere Bushaltestelle und natürlich viele Pendler und Fußgänger machen den Hauptbahnhof zu einer komplizierten Kreuzung. 2022 gab es vier Unfälle, ein Radfahrer wurde schwer verletzt. Zwei Unfälle gab es an der Unterführung und zwei an der Einmündung zum Berliner Platz.
B235 Kreuzung am EvK: Am Evangelischen Krankenhaus treffen in Castrop-Rauxel die B235, die Grutholzallee und die Straße Europaplatz aufeinander. Hier hat es in den vergangenen Jahren immer wieder gekracht. Die Unfallkommission aus Stadt, Land und Polizei ist schließlich eingeschritten und Anfang des Jahres wurden neue Laternen aufgebaut, damit es an der Kreuzung heller ist. Ob sich die Lage dadurch ändert, kann aber erst der Unfallatlas für 2023 zeigen. 2022 gab es an der Kreuzung noch fünf Unfälle, zwei mit Schwerverletzten.
Der Engelsburgplatz: Ähnlich wie der Ickerner Knoten ist der Engelsburgplatz für Ortsfremde eine echte Herausforderung. Besonders schwierig ist diese Kreuzung für Radfahrer zu bewältigen. Während der Corona-Jahre 2020 und 2021 gab es an dieser Stelle trotz Virus immer noch insgesamt 12 Unfälle, auch mit Radfahrern und Fußgängern. Im Jahr 2022 sieht es allerdings ein bisschen besser aus, nur drei Unfälle mit Personenschaden verzeichnet der Atlas am Engelsburgplatz, keine mit Schwerverletzten.
Die Altstadt: Die Castroper Altstadt kommt aus einer Zeit vor dem Auto. Die schmalen Straßen wurden nicht für den Verkehr von heute erdacht und Autos, Fahrräder und Fußgänger müssen sich den wenigen Platz teilen. Einen echten Unfallschwerpunkt zeigt der Unfallatlas nicht, auch wenn es in der Altstadt häufiger Zusammenstöße gibt als in einer ruhigen Wohngegend. Zwischen ASG, Hochbunker, Bahnschienen und Rochus hat es 2022 fünf Unfälle gegeben, an vier davon waren Fußgänger beteiligt, eine Person wurde schwer verletzt.
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