Wie wäre es mal mit Umdenken? Eure Ideen vom Castroper Altstadtring sind von gestern

Wie wäre es mal mit Umdenken? Eure Ideen vom Altstadtring sind von gestern
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Wie wäre es mal mit Umdenken? Eure Ideen vom Altstadtring sind von gestern

Seit Monaten, wenn nicht Jahren steht fest: Der Altstadtring wird umgebaut. Er wird von vier auf zwei Fahrspuren reduziert. Dafür wird reichlich Platz für Radfahrer geschaffen. Hier entsteht die vermutlich beste Rad(schnell)strecke, die es bisher in Castrop-Rauxel gibt. Und nun, wo der Beschluss fix ist und man nur noch auf den Baustart wartet, gibt es plötzlich neuen Wirbel.

Ja, es ist klar: Es gibt reichlich Befürworter des fließenden Autoverkehrs. Nicht nur die CDU als größte Oppositionspartei fällt immer wieder damit auf, eher dem grundsätzlichen Lobbyismus des ADAC als dem des ADFC zu verfallen. Auch Bürger motzen, wenn Straßen für Autos eingeschränkt werden. Aber dafür werden sie womöglich für Radfahrer deutlich aufgewertet. Und das ist in der Tendenz genau richtig so.

Wo der Altstadtring auf den Engelsburgplatz trifft, wird es vermutlich am drubbeligsten. Nachmittags kommt reichlich Autoverkehr aus Richtung Bochumer Straße. Viele wollen rechts abbiegen und dann weiter auf die B235. Hier gibt es bisher zwei Fahrspuren, eine eigene für Rechtsabbieger. Die wird dem Radverkehr geopfert.
Wo der Altstadtring auf den Engelsburgplatz trifft, wird es vermutlich am drubbeligsten. Nachmittags kommt reichlich Autoverkehr aus Richtung Bochumer Straße. Viele wollen rechts abbiegen und dann weiter auf die B235. Hier gibt es bisher zwei Fahrspuren, eine eigene für Rechtsabbieger. Die wird dem Radverkehr geopfert. © Planungsbüro

Ja, Castrop-Rauxel ist nicht Kopenhagen oder Münster und wird auch nie so werden. Aber: Wenn wir nicht jetzt die Bedeutung des individuellen Autoverkehrs gegenüber anderen Verkehrsmitteln senken, wann dann?

Ein Einzelner, der in einem Fünf-Mann-SUV mit Verbrennungsmotor durch Innenstädte braust und vor jedem Geschäft am besten direkt vor der Eingangstür parken möchte: Dieses Bild darf kein Idealbild unserer Gesellschaft mehr sein.

Wie wäre es mal mit Umdenken? Eine Stadt ohne Abgase und dicke Autos, mit ÖPNV-, Fußgänger- und Radverkehr, von mir aus auch E-Scootern und Hoverboards oder weiß der Henker was, das müsste unsere gemeinsame Vision werden. Weniger Autospuren auf dem Altstadtring? Das darf nur der Anfang einer Wende sein!

Ja, der Auto-Verkehr wird dort ruckeln. Es wird mehr Ampel-Rückstau an Holzstraße und Engelsburgplatz geben. Aber jeder kann mit dem Elektro-Fahrrad ganz einfach daran vorbei sausen. Ist doch perfekt, oder?

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