Die Maschen der Trickbetrüger sind vielfältig: Um an das Geld von Bürgern zu gelangen, scheinen den dreisten Verbrechern die Ideen kaum auszugehen. Eine Frau aus Oer-Erkenschwick ist jetzt Opfer eines sogenannten „Schockanrufs“ geworden.
Dame war von der Nachricht geschockt
„Wir benötigen eine Kaution, um Ihren Sohn aus der U-Haft entlassen zu können“, mit dieser erschreckenden Nachricht meldeten sich eine Frau, die sich als Polizeibeamtin ausgab, und ein falscher Staatsanwalt am Mittag des 12. Juli bei einer Frau aus Oer-Erkenschwick. Die Dame war so von der Nachricht geschockt, dass die beiden Betrüger es tatsächlich schafften, sie dazu zu bringen, zur Bank zu fahren, um Geld abzuheben. Die Übergabe sollte an einem öffentlichen Platz erfolgen. Um 14.50 Uhr traf die Frau aus Oer-Erkenschwick einen ihr fremden Mann auf dem Europaplatz in Castrop-Rauxel. Nach der Geldübergabe sagte man ihr, dass sie ihren Sohn in Recklinghausen aus dem Krankenhaus abholen könne.

Die Frau aus Oer-Erkenschwick eilte von Castrop-Rauxel direkt nach Recklinghausen, doch dann der Schock: Mitarbeiter des Krankenhauses mussten ihr mitteilen, dass dies eine falsche Information gewesen sein muss. Erst jetzt nahm die Frau Kontakt zu ihrem Sohn auf, der Schwindel flog auf. Sofort suchte die Oer-Erkenschwickerin eine Polizeidienststelle auf, um Anzeige zu erstatten. Die Oer-Erkenschwickerin konnte den Mann beschreiben, dem sie bei der Geldübergabe begegnet war: Er ist etwa 30 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank. Er trug seine dunkelblonden Haare kurz und sprach Deutsch mit Akzent. Wer den Mann oder etwas Verdächtiges am Europaplatz in Castrop-Rauxel beobachtet hat, meldet sich bitte bei der Kripo: Tel. 0800/2361-111.
Betrüger sind bei der Wahl ihrer Masche erfinderisch
Der Fall der Dame aus Oer-Erkenschwick ist leider kein Einzelfall: Betrüger sind bei der Wahl ihrer Masche erfinderisch und gehen ausgesprochen hartnäckig vor. Sie setzen ihre Opfer massiv unter Druck und nutzen gezielt die Hilfsbereitschaft älterer Menschen aus. „Enkeltrick“, „falsche Polizeibeamte“ oder „Handwerkertrick“ sind nur einige Beispiele an kriminellen Machenschaften. „Leider suchte die Frau den direkten Kontakt zu ihrem Sohn zu spät“, erklärt Polizeipressesprecherin Corinna Kutschke. Die Polizei rät, so zeitnah wie möglich den Kontakt zu den angeblich verletzten oder inhaftierten Verwandten zu suchen. „Rufen Sie auch immer die altbekannten Nummern an. Wählen Sie keine angeblich neu vergebenen oder von den Betrügern genannten Rufnummern, weil diese – aus welchen Gründen auch immer – hätten geändert werden müssen“, warnt Kutschke.
Wer den Verdacht hat, Opfer eines solchen Betrugsversuchs zu sein, kann sich rund um die Uhr an die Polizei wenden. „Die Kolleginnen und Kollegen in den örtlichen Wachen oder auf der Leitstelle kennen die Tricks der Betrüger und helfen Ihnen gerne herauszufinden, ob Sie einem Betrüger aufgesessen sind“, erläutert Kutschke. Hierzu kann auch die 110 gewählt werden.
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