Was macht eine griechische Taverne aus? Die Farben Weiß und Blau, eine lockere Atmosphäre, leckeres Essen und natürlich Ouzo. Das und mehr verspricht das Papachristos am Schiffshebewerk.
Offiziell auf Waltroper Stadtgebiet befindet sich die griechische Gastronomie Papachristos. Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Schiffshebewerk Henrichenburg findet sich das im Jahr 1995 eröffnete Restaurant auch in unserem Restaurant-Check wieder. „Gutes Essen gehört für uns Griechen zum Leben wie das Salz in der Suppe“ heißt es auf der Homepage der Gastronomie – das können wir definitiv bestätigen.
Mit unserem früheren freien Mitarbeiter Leo Exuzidis habe ich mir einen Experten für griechisches Essen an die Seite geholt. An einem kalten Mittwochabend gehen wir im Papachristos essen, das ganz ordentlich gefüllt ist.
Wir werden von dem Kellner an einen Zweier-Tisch unmittelbar neben einem kleinen Kaminofen geleitet. Was sofort auffällt: Wie in vielen Tavernen in Griechenland dominieren auch hier die Farben der griechischen Flagge – Weiß und Blau. Die Gäste nehmen auf bequemen Holzstühlen Platz.
Das Essen
Beim Blick auf die Karte fällt auf: Wer original griechische Speisen essen möchte, ist hier genau richtig. Aber auch Gäste mit anderem Geschmack kommen auf ihre Kosten und bekommen beispielsweise Schnitzel oder Steaks. Wir bestellen uns aber erst einmal etwas zu trinken, ein Radler und ein Krefelder.
Als Vorspeise wähle ich die Riesen-Garnelen in Kräuter-Knoblauchöl – sehr lecker! Dazu gibt es etwas Blattsalat und Tomatenstückchen.

Meine Vorspeise: Garnelen auf frischem Salat mit Tomaten, Olivenöl und Kräutern. © Marcel Witte
Leo Exuzidis wählt die Babycalamares, verfeinert mit Knoblauch und Rotwein. Für eine Vorspeise ist das schon eine ordentliche Portion, die aber ebenfalls sehr gut schmeckt – insbesondere die Tomatensoße. Zusätzlich wird uns das sogenannte Hausbrot gereicht, ein sehr knuspriges Brot mit Olivenöl zubereitet.

Leo Exuzidis wählt als Vorspeise die Babycalamares. © Marcel Witte
Um die Zeit bis zum Hauptgang zu verkürzen, wird uns jeweils noch ein kleiner, gemischter Salat mit Blattsalat, Gurken, Tomaten, Mais und einem Cocktail-Dressing gebracht. Dann kommt der Kellner mit unseren beiden Hauptspeisen. Ich bekomme die Nummer 75 der Speisekarte, „Gyros Spezial“. Das Gyrosfleisch mit frischen Tomaten wurde mit Feta- und Gouda-Käse überbacken, dazu gibt es Pommes. Die Tomaten schmecken, wie beim Salat bereits auch, sehr frisch. Die Mischung aus Feta und Gouda ist klasse, das Fleisch optimal gebraten.

Das „Gyros Spezial“ mit einer ordentlichen Portion Gyros und Käse sowie den Pommes auf einem Extra-Teller serviert. © Marcel Witte
Auch meinem Kollegen Leo Exuzidis schmeckt es. Er wählte den „Mozart-Teller“, das sind Putenfilet- und Schweinefiletmedaillons sowie ein Rumpsteak und Kroketten. Statt der Champignonrahmsoße wählt Leo allerdings eine Pfefferrahmsoße – eine gute Wahl, das schmeckt mit dem Fleisch einfach super. Die Kroketten sind ebenfalls nicht labbrig.

Der Mozart-Teller verspricht drei Sorten Fleisch und dazu Kroketten sowie eine Soße, im Fall von Leo Exuzidis eine Pfefferrahmsoße. © Marcel Witte
Nach diesen Speisen waren wir eigentlich gut gesättigt, doch einen typisch griechischen Joghurt mit Honig, Walnüssen und Zimt wollten wir uns nicht entgehen lassen. Bevor wir den jedoch bestellen konnten, kam die zweite Kellnerin an diesem Abend bereits mit zwei Schalen Joghurt zu uns – ein toller Service! Daher ließen wir uns den Joghurt auch besonders schmecken. Wer einmal in Griechenland diesen Nachtisch probiert hat, möchte ihn auch beim heimischen Griechen nicht missen, denn die Mischung aus Joghurt und Honig, verfeinert mit Walnüssen und Zimt schmeckt einfach.

Der Joghurt mit Honig zum Nachtisch - ein Genuss. © Marcel Witte
Nun waren wir aber endgültig gesättigt, aber was fehlt noch für einen typisch griechischen Abend? Klar, der Ouzo. Auch den bringt uns die Kellnerin als Geschenk des Hauses. Jamas!
Der Service
Nicht nur aufgrund der beiden Aufmerksamkeiten der Kellner gefiel uns der Service. Das Essen wird schnell serviert, die Kellner sind aufmerksam. Einzig am Ende unseres Besuchs lief der Kellner einmal an uns vorbei, als wir nach der Rechnung bitten wollten. Kein Problem!
Die Preise
Die Vorspeisen beginnen bei 3,50 Euro und gehen hoch bis auf 8,50 Euro, wo auch unsere beiden Vorspeisen jeweils angesiedelt sind. Ein stolzer Preis, aber frische Garnelen und Calamares mit Beilagen sind eben etwas teurer. Die Hauptspeisen kosten zwischen 11,80 und 19,50 Euro. Mit unseren Gerichten (13,90 und 16,50 Euro) sind wir somit im Mittelfeld dieser Skala und mit dem Preis völlig zufrieden. Der Joghurt würde normalerweise 3,50 Euro kosten, auch gemischtes Eis mit Sahne für 4,50 Euro steht auf der Karte. Ab Januar 2019 möchte die Familie Papachristos zudem einen wöchentlichen Nudeltag anbieten.
Die Atmosphäre
„Wir möchten Ihnen auch in unserem Restaurant ein Stück des griechischen Lebensgefühls vermitteln“, heißt es ebenfalls auf der Homepage des Papachristos. Das schafft die Familie des gleichnamigen Restaurants allein schon durch die Einrichtung. Dazu läuft leise im Hintergrund griechische Musik. Im Sommer lädt das Restaurant auch zum Verweilen im Biergarten ein.
Kinderfreundlichkeit
Für Kinder gibt es fünf Gerichte auf der Speisekarte, darunter beispielsweise Souflaki, Bifteki oder Gyros, alles serviert mit Pommes und Salat (für jeweils 6,90 Euro).
Barrierefreiheit
Um in das Restaurant zu gelangen, müssen zwei relativ flache Treppenstufen überwunden werden. Im Restaurant ist alles ebenerdig. Wenn man allerdings im großen Saal sitzt, ist der Weg zur Herren-Toilette ziemlich weit, da das Restaurant durchquert werden muss. Die Frauen-Toilette befindet sich auf halbem Wege.
Anfahrt/Parken
Neben dem Restaurant befinden sich einige Parkplätze, in den umliegenden Straßen sollten die Gäste aber sonst auch fündig werden. Mit dem Schnellbus (SB) 22 kann das Restaurant aus Castrop-Rauxel ebenfalls schnell erreicht werden. Von der Haltestelle Wittener Straße, die auf Dattelner Stadtgebiet liegt, sind es nur wenige Minuten mit einer Überquerung des Rhein-Herne-Kanals bis zum Restaurant Papachristos an der Provinzialstraße 19.
Mein Fazit
Ich war zum ersten Mal im Papachristos, nachdem mein Kollege Leo Exuzidis mir im Vorfeld schon vorschwärmte, dass er hier früher des Öfteren essen war und nie enttäuscht wurde. Diesen Eindruck kann ich nur bestätigen. Das Essen schmeckte super, die Atmosphäre typisch griechisch – locker und fröhlich. Ich kann einen Besuch im Papachristos sehr empfehlen!
Das sagt das Netz
Bei TripAdvisor erhält das Restaurant 3,5 von 5 möglichen Sternen bei 30 Bewertungen. Zumeist werden das leckere Essen und die tolle Atmosphäre gelobt. In einigen Rezensionen heißt es allerdings auch, dass die Gäste geschmacklich mehr erwartet hätten. Bei Facebook wiederum erhielt das Restaurant bislang eine Bewertung von 4,5 von 5 Sternen bei 58 Bewertungen. Die meisten Bewertungen sind dementsprechend auch positiv, es gibt aber auch Ein-Sterne-Bewertungen, die den Geschmack des Schnitzels bemängeln.
Restaurant-Infos
Papachristos, Provinzialstraße 19, 45731 Waltrop. Öffnungszeiten: montags bis samstags 12 bis 14.30 Uhr sowie 17 bis 22 Uhr, sonntags und feiertags von 12 bis 22 Uhr.
Von Freunden "rasender Reporter" genannt. Immer auf der Suche nach neuen Themen - Sport und Lokal. Im "Juwel im Revier" (Castrop-Rauxel) zuhause.
