Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit Volksbanken im Ostvest auch 2024 auf Wachstumskurs

Trotz Wirtschaftsflaute: Volksbanken im Ostvest auf Wachstumskurs
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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist mau: Fachkräftemangel, Bürokratie, Inflation und hohe Energiepreise lauten die Schlagworte, die die Betriebe umtreiben und die Verbraucherstimmung hierzulande drücken. Dazu kommen aktuell Sorgen über die Auswirkungen der Zollforderungen von US-Präsident Donald Trump, die Kriege in der Ukraine, die Krise in Nahost - und die Frage, welche Weichenstellung die neue Bundesregierung künftig in Berlin vornimmt. „Trotz dieser anhaltenden Unsicherheit“, betonte Michael Scholten am Donnerstag (20.2.) bei der Bilanzvorlage in Waltrop, „konnten wir weiter wachsen.“

Unter dem Motto „Zukunft im Blick - gemeinsam auf Kurs“ präsentierte der Leiter der Regionaldirektion Ostvest der Dortmunder Volksbank die Geschäftszahlen für das vergangenen Jahr - und stellte mit den Filialleitern die „Volksbank-Highlights“ aus den Ostveststädten vor. „Unser Ziel ist es, unsere Genossenschaft sicher durch herausfordernde Zeiten zu steuern“, so Michael Scholten.

Nach den Entwürfen des Architektenbüros Eichhorst + Schade will die Dortmunder Volksbank im ehemaligen Waldstadion in Waltrop Mietwohnungen bauen.
Nach den Entwürfen des Architektenbüros Eichhorst + Schade will die Dortmunder Volksbank im ehemaligen Waldstadion in Waltrop Mietwohnungen bauen. Anfang 2026 sollen die Bagger rollen. © Eichhorst + Schade Architekten

Die aktuellen Zahlen weisen nach dem guten Jahr 2023 auch in 2024 nach oben: So ist der Geschäftsumfang um knapp 81 Mio. Euro auf fast 2,6 Milliarden Euro (+3,2 Prozent) gewachsen. Die Kundeneinlagen stiegen zugleich auf 1,11 Mrd. Euro (+1,5 Prozent). Die Kundenkredite zogen auf 1,14 Mrd. Euro (+2,2 Prozent) an, während das Wertpapiervolumen sogar deutlich um 13,1 Prozent auf 345 Mio. Euro kletterte. Auch auf dem Wohn-Immobilienmarkt sei seit Mitte 2024 endlich wieder eine Belebung erkennbar, merkte er an.

Zugleich wies Scholten darauf hin, dass die Gesamtbank in ihrem 125-jährigen Jubiläumsjahr erneut deutlich die Bilanzsumme von zehn Milliarden Euro durchbrechen und ihre Stellung als Nummer eins unter den Genossenschaftsbanken in NRW untermauern konnte. Erfreulich sei auch, dass die Dortmunder Volksbank insgesamt 136 neue Mitarbeiter, darunter 38 Auszubildende, gewinnen konnte. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten um weitere 24 auf insgesamt 1267. „Wir sind ein gefragter Arbeitgeber mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und guten Karrierechancen“, betonte er.

Mehr als 90.000 Euro flossen in die Region

Als Genossenschaftsbank, so der Regionaldirektor, teilt die Volksbank ihren Erfolg traditionell mit den Menschen in der Region - gerade auch anlässlich des 125. Geburtstag des Kreditinstituts. Durch Sponsoring-Aktivitäten, Mitgliederförderaktionen und Crowdfunding seien mehr als 90.000 Euro in die Region Ostvest geflossen - und stärkten Sportvereine, soziale Initiativen und Kulturprojekte.

Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglied der Dortmunder Volksbank, legte den Grundstein für das neue Volksbank-Gebäude in Oer-Erkenschwick.
Ludger Suttmeyer, Vorstandsmitglied der Dortmunder Volksbank, legte den Grundstein für das neue Volksbank-Gebäude in Oer-Erkenschwick. © Regine Klein

„Highlights“ aus den Städten

Barbara Bohner, Filialleiterin in Oer-Erkenschwick, freut sich schon jetzt auf die neue Bankfiliale, die bis Mitte 2026 in der Stimbergstadt eröffnet werden soll. „Nach der Grundsteinlegung im Oktober 2024 ist der Rohbau fast fertig, ich kann die Baufirma nur loben“, betont sie. Zugleich werde der neue Geldautomat am Calluna-Parkplatz, der im Januar 2025 in Betrieb genommen wurde, von den Kunden sehr gut angenommen. Erde bewegt werde derzeit auch am Junikum an der Klein-Erkenschwicker-Straße, wo ein Niedrigseilgarten mit einer Jubiläums-Großspende über 25.000 Euro realisiert werde.

Andrea Henneke, Filialleiterin aus Datteln, hob hervor, dass sie mit ihrem neuen Team im letzten Jahr exakt 411 neue Volksbank-Mitglieder begrüßen konnte. Auch die Kooperation mit dem Comenius-Gymnasium zum Thema Wald hob sie hervor. Zudem durften mithilfe von Spendengeldern mehr als 1000 Kinder im Stadtbad kostenfrei schwimmen lernen. „Das ist für eine Kanalstadt wie Datteln ganz wichtig“, unterstrich sie.

Jubiläumsspenden für Spielplatz und Klettergarten

Markus Göke, Filialdirektor aus Castrop-Rauxel, sowie Oliver Baron, Filialleiter aus Henrichenburg, beschworen das gemeinsame Engagement für die Europastadt - die Mitgliederpflanzaktion von 4000 Bäumen im Castroper Holz, das Kicker-Turnier für die örtliche Unternehmerschaft und die 1. Castroper Music-Night im Ickerner Kulturzentrum Agora hoben sie als gelungene Beispiele hervor. Besonders stolz ist das Team auf den gelungenen Umbau der Hauptstelle in der Innenstadt, die am 2. Dezember neu eröffnet wurde, und über die 25.000-Euro-Großspende, die derzeit für einen Kinderspielplatz am Frauenhaus investiert wird.

Volksbank Castrop-Rauxel
Die Hauptstelle der Castrop-Rauxeler Volksbank wurde umgebaut und Anfang Dezember neu eröffnet. © Tewe Schefer

Leichte Verzögerung bei Bauprojekt in Waltrop

Bauen ist auch das Stichwort am ehemaligen Waldstadion, wo die Volksbank Waltrop künftig Mietwohnungsbau plant: „Hier wollen wir die Genossenschaftsidee sogar leben - etwa durch Car- und Bikesharing oder Gemeinschaftsflächen“, kündigte Michael Scholten an, der den Part für die erkrankte Nora Conrad übernahm. Derzeit würden die ausführenden Unternehmen für das Bauvorhaben gesucht, 2026 sollen dann die Bagger rollen.

Neu ist auch die „Geldschule“, die die Bank speziell für Mitglieder ab Mai 2025 kostenlos anbieten will: Mit diesen Seminaren sollen die Kunden noch besser auf die Herausforderungen der Zeit vorbereitet werden - etwa bei der Sicherheit im Online-Banking, beim Thema alternative Energien und staatliche Fördermöglichkeiten oder durch einen Führerschein für das Börsengeschäft.

„Anders als die Großbanken bekennt sich die Volksbank zum Filialgeschäft und zum Standort Ostvest“, bilanzierte Michael Scholten - und das solle auch in Zukunft so bleiben, versprach er.