Tierquälerei-Vorwürfe nach Castroper Pferderennen Halter Andreas Wolter widerspricht vehement

Tierquälerei-Vorwürfe nach Pferderennen: Andreas Wolter widerspricht
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Neben all dem Lob und dem positiven Feedback gab es am Rande des Castroper Pferderennens am Samstag auch einige kritische Beiträge. Einige der Anwesenden machten sich offenbar große Sorge um das Tierwohl. Sogar von Tierquälerei ist im Internet die Rede. Aber kann das sein? Wir fragten nach bei einem, der die vier Pferde, die zum Teil im Galopp über die Piste rannten, wohl mit am besten kennt.

„Nur die Pferde waren nicht gerade glücklich“, ist auf unserer Facebookseite zu lesen. Und ein anderer Kommentar lautete: „Fand das mit den Ponys sehr schade. Waren zwar im Schatten, aber in so einem winzig kleinen Ding. Und alle fummeln an denen rum.“ „Die standen in der knalligen Sonne und einem der Pferde ging es nicht gut“, meint ein Nutzer unseres Angebots.

Auch auf der Facebookseite der Stadt ging es in diesem Ton weiter: „Unser Bürgermeister findet diese ganze Tierquälerei auch noch toll und macht Werbung dafür“, meint ein User dort. Und ein anderer: „Menschen zwingen die Pferde, bei dem Wetter zu rennen. Würde man die Pferde entscheiden lassen, würden die denen einen Haufen scheißen. Hauptsache Menschen werden bespaßt.“ „Unverantwortlich!“ und „Sollen doch die Jockey rennen!“

Aber wie ging es den Pferden denn nun? Stimmen die Vorwürfe? Einen der Jockeys fragten wir am Sonntag, am Tag nach dem Event, direkt an: Andreas Wolter ist Eigentümer des Unternehmens „stuntpferde.de“. Der Mönchengladbacher (42) ist selbst Stuntman und bildet Pferde für Filme und Shows aus. So wie die vier, die er nach Castrop-Rauxel mitbrachte, um dort zwei Show-Rennen zu bestreiten.

Diese Pferde kamen am Samstag beim Rennen zum Einsatz. Hier sind sie in ihren Paddocks zu sehen, die auf einer Wiese etwas abgelegen vom Haupt-Schauplatz des Rennens lag.
Diese Pferde kamen am Samstag beim Rennen zum Einsatz. Hier sind sie in ihren Paddocks zu sehen, die auf einer Wiese etwas abgelegen vom Haupt-Schauplatz des Rennens lag. © Tobias Weckenbrock

Wolter selbst saß dabei auf dem Rücken eines der Tiere und galoppierte als Zweiter über die Ziellinie am weiß-roten Zielturm. Kein echtes Rennen, ein gescriptetes Spiel, das aber vielen Familien an diesem Tag viel Freude bereitete. Und den Tieren nur Stress?

„Die Pferde standen über Nacht in einem fantastischen Stall und waren über Tag in ihren größer als notwendig aufgeteilten Paddocks“, so Andreas Wolter. Laut Tierschutzverordnung reichten die fünf mal fünf Meter aus, die ganztägig im Schatten gelegene hätten. „Mit ausreichend Wasser, einem zusätzlichen Abstandsstreifen von zwei Metern zu den Besuchern und einem Sicherheitsdienst“ habe man alles getan, um sie gut zu halten.

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Seine Pferde seien „Hochleistungssportler Iberischer Natur und kommen aus Andalusien, wo 40 bis 45 Grad nicht ungewöhnlich sind“, so Wolter. Es seien keine Gerten im Einsatz gewesen, um sie zu etwas zwingen. „Vielleicht hatten die Pferde sogar Spaß daran, einfach zu laufen.“ Darüber hinaus seien es immer nur 200 Meter Galopp gewesen. Den Rest der Rennrunde habe man im Schritt genommen.

„Dem Veranstalter und uns liegt das Wohl der Tiere am Herzen“, sagte Wolter am Sonntag. Er arbeite täglich mit den Pferden. „Und zu keinem Zeitpunkt hatten wir das Gefühl, dass es irgendeinem Pferd an etwas fehlt.“

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