Verletzte oder ausgebüxte Tiere in Castrop-Rauxel Ansprechpartner, Erste Hilfe und Tipps

Tiere in Not – Ansprechpartner, Erste Hilfe und Tipps
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Ein verletzter Vogel, eine entlaufene Katze oder ein geschwächter Igel. In Castrop-Rauxel werden immer wieder Haustiere oder Wildtiere gefunden, die Hilfe brauchen. Aber wie kümmere ich mich gut um ein Tier in Not? Ein Überblick.

Katzen

Verletze Katzen: Wer eine verletze Katze – zum Beispiel mit einer offenen Wunde – findet, sollte sie umgehend zum Tierarzt bringen, rät die Tierschutzorganisation Peta. Beim Einfangen sollten Sie Handschuhe tragen, verletzte Tiere können versuchen, sich zu wehren oder Panik bekommen. Außerdem sollten Sie sich umschauen, war die Katze ein Muttertier, das Junge hat oder gibt es vielleicht Geschwister? Der Tierarzt kann prüfen, ob die Katze gechipt oder tätowiert ist und den Besitzer oder die Besitzerin kontaktieren.

Verirrte Katzen: Es gibt viele Freigänger, deswegen ist es schwierig zu erkennen, ob eine Katze weggelaufen ist oder nur einen Streifzug unternimmt. Sieht die Katze gut genährt und gepflegt aus, dann ist sie wahrscheinlich ein Freigänger. Sieht die Katze abgemagert oder verängstigt aus, dann kann es sich vielleicht um ein entlaufenes Tier handeln. Gerade im Sommer kann den Tieren eine Schale mit Wasser helfen.

Wer den Verdacht hat, dass er eine entlaufene Katze vor sich hat, kann in der Facebook-Gruppe „Vermisste und gefundene Tiere in Castrop-Rauxel“ schauen, ob die Katze als vermisst gemeldet wurde oder Foto von der Katze posten und schauen, ob der Besitzer sich meldet. Auch bei der Plattform „Tasso“ werden vermisste Tiere gemeldet. Es gibt eine Hotline, die rund um die Uhr besetzt ist, bei der man sich im Notfall melden kann. (06190 937300)

Hunde

Verletzte Hunde: Für verletzte Hunde gilt Ähnliches wie für verletzte Katzen. Auch Hunde können gefährlich werden, wenn sie Angst oder Panik haben. Schalten Sie im Notfall die Feuerwehr (02305 106 3799) ein oder wenden Sie sich an das Tierheim (01590 1651813).

Bei Hunden ist der suchende Besitzer oder die suchende Besitzerin häufig schon in der Nähe.
Bei Hunden ist der suchende Besitzer oder die suchende Besitzerin häufig schon in der Nähe. © unsplash

Herrenlose Hunde: In Deutschland gibt es im Vergleich zu anderen Ländern wenig streunende Hunde. Wer einen Hund ohne Halter sieht, hat es mit relativ großer Wahrscheinlichkeit mit einem entlaufenen Tier zu tun. Warten Sie erst mal ab, nicht selten sind die suchenden Besitzer ganz in der Nähe. Klingeln Sie bei Häusern in der Nähe, vielleicht kennt jemand den Hund.

Hat das Tier eine Plakette am Hals, können Sie so den Besitzer finden. Sollten Sie den Besitzer nicht finden können, sollten Sie Feuerwehr (02305 106 3799) oder das Tierheim (01590 1651813) einschalten.

Igel

Wenn Sie einen Igel im Spätsommer tagsüber durch Ihren Garten laufen sehen, ist das ein Anzeichen dafür, dass es dem Tier nicht gut geht. Auch eingefallene Flanken, kein Fluchtreflex oder ein kalter Körper sind Anzeichen für ein hilfloses Tier. Die Arbeitsgruppe Igelschutz Dortmund e.V rät: „Bringen Sie den Igel

in einem warmen Raum (ca. 18 bis 25 Grad) in einer großen, mit Zeitung ausgelegten Kiste unter.“

Ein Igel läuft in einer Auffangstation in Bayern durch eine Box, in der sich Futter, Wasser und ein Unterschlupf befinden.
Ein Igel läuft in einer Auffangstation in Bayern durch eine Box, in der sich Futter, Wasser und ein Unterschlupf befinden. © picture alliance/dpa

Damit der Igel sich verstecken kann, sollten Sie einen Schuhkarton und Papierstreifen aus Zeitungspapier zum Verkriechen anbieten. „Für den ersten Hunger bieten Sie dem Igel Katzen- oder Hundefutter (Dosenfutter) oder Rührei ohne Gewürz an.“ Dazu sollt es immer eine Schale mit Wasser geben. Milch – wie manchmal noch empfohlen – ist nicht für Igel geeignet. Wenn Sie Ihren Igel gesichert haben, melden Sie sich beim Igelschutz Dortmund e.V. (0231 17 5555). Der Verein berät Finder beim weiteren Vorgehen.

Vögel

Wer einen hilflosen Vogel findet, sollte ihn erst mal beobachten, im Sommer vielleicht eine Schale mit Wasser hinstellen. Wirkt das Tier verletzt oder erholt sich nicht, können Sie es – mit Handschuhen – versuchen einzufangen. Stechen Sie Löcher von innen nach außen in einen Karton und setzen Sie den Vogel in die Kiste. Ein „Nest“ aus einem Handtuch macht es den Tieren leichter zu stehen. Bringen Sie verletze Tiere direkt zum Tierarzt. In Castrop-Rauxel gibt es keine eigene Vogelauffangstation. Aber in Dortmund gibt es eine Auffangstation für verletzte, kranke und verwaiste Greifvögel, Eulen und Graureiher (0231 281195 oder 0163 8149636).

Eichhörnchen

Noch keine drei Wochen alt ist dieses Eichhörnchen. Für die jungen Tiere ist es sehr wichtig nicht zu unterkühlen.
Noch keine drei Wochen alt ist dieses Eichhörnchen. Für die jungen Tiere ist es sehr wichtig nicht zu unterkühlen. © picture alliance / Boris Roessler/dpa

Finden Sie ein verletztes Eichhörnchen, dann rufen Sie den Eichhörnchen-Notruf an (0700 20020012 – 0,12 Euro/min, 0,06 € am Wochenende), hier werden Sie weiter beraten. Meistens sind es Jungtiere, die Hilfe brauchen. Laut Eichhörnchen-Notruf können Sie Jungtiere problemlos anfassen, der Geruch stört die Mutter nicht. Bringen Sie das Tier in Sicherheit. Mehr Informationen zur Erstversorgung gibt es online beim Eichhörnchen-Notruf.