
© Ronny von Wangenheim
Theresa Wagener frisiert bei Fashion Week: Spekulieren auf Heidi Klums Models
Friseur-Handwerk
Die Berlin Fashion Week zeigt, wo die Mode lang geht. Für das gute Aussehen der Models sorgt eine Castrop-Rauxeler Friseurmeisterin. Theresa Wagener hofft auf ein Treffen mit Heidi Klums Models.
Die Fashion Week in Berlin bietet eine Woche eine Bühne für Fashion und Lifestyle. Modeinteressierte, Einkäufer, Fachpublikum tummeln sich bei Shows und Awards. Mittendrin ist Theresa Wagener (32). Die Friseurmeisterin aus Castrop-Rauxel ist hinter der Bühne im Einsatz: Ihr Werkzeug: Bürsten und ganz viel Haarspray.
Theresa Wagener ist seit sieben Jahren Fachtrainerin für das Unternehmen Kevin Murphy, das mit Haarkosmetik und Haarfarben handelt. Auch der Familienbetrieb „Wagener der Friseur“ an der Wittener Straße arbeitet mit diesen Produkten. „Erstmals ist Kevin Murphy auf der Fashion Week vertreten“, erzählt Theresa Wagener.
Im Kraftwerk in Berlin sei das Unternehmen zuständig für die Frisuren der Models bei den Modenschauen. Dass der australische Firmengründer eigens dazu nach Berlin kommt, zeige die Bedeutung der Fashion Week, so die Castrop-Rauxelerin. „Dass habe ich gerade erst erfahren, das ist eine tolle Überraschung“, erzählt sie am Donnerstag (10.3.).
Haarstylisten und Modedesigner besprechen Frisuren im Vorfeld
Haarstylisten von Kevin Murphy hätten im Vorfeld in langer Vorarbeit gemeinsam mit den Modedesignern, die ihre neuen Kollektionen zeigen, die Frisuren für jedes einzelne Model besprochen, so erzählt sie. Von Montag bis Mittwoch geht es dann rund. Theresa Wagener rechnet mit 14-Stunden-Tagen. „Das sind fordernde Tage“, erzählt sie von ihren Erfahrungen. Vor einigen Jahren war sie bereits bei der Fashion Week in Estland dabei, 2019 dann bei der Alternativen Fashion Week in Berlin.

Bei der Alternativen Fashion Week war Theresa Wagener schon einmal für Kevin Murphy im Einsatz. © privat
In einem Team von 19 Friseuren wird sie dann kämmen, föhnen, flechten. Kurz darauf werden die Models wieder umgestylt für den nächsten Auftritt in der Show. Und nach einer kurzen Pause kommt der nächste Designer, die nächste Show. Kurz vor jeder Show werde es hektisch, wenn noch mal bei jedem Model Hand angelegt wird. „Haarstylisten und Makeup-Stylisten, jeder wuselt da auf engem Raum herum“, erzählt sie.

Einen Tag lang informierte Theresa Wagener im Kleinen Lila Haus auf dem Marktplatz anlässlich des Frauenkulturtags über das Friseur-Handwerk. © Ronny von Wangenheim
Für Theresa Wagener ist das eine große Herausforderung und eine Chance, auch für den Familienbetrieb neue Inspiration zu finden. „Aus jeder Frisur kann man Teile später im Salon einbringen“, erzählt sie. Kaum zurück, hat sie bereits einen Termin, um einen anderem Friseurbetrieb die Looks zu zeigen, die bei der Fashion Week angesagt waren. Auch auf Seminaren wird sie ihr Wissen weitergeben.
Germany‘s Next Top Model: Umstyling interessiert besonders
Auf welche Designer, auf welche Models sie in Berlin treffen wird, weiß Theresa Wagener noch nicht. Aber sie haben schon spekuliert im Team, so erzählt sie. Gerade läuft wieder Germany‘s Next Top Model im Fernsehen. Die vergangene Folge war ein Muss für die Friseurmeisterin. „Das Umstyling ist ja immer in Los Angeles. Und was da passiert, kommt nächstes Jahr zu uns“, sagt die Castrop-Rauxelerin.
Und vielleicht, so sagt sie, und das sei vom Zeitplan der Show her gar nicht so unwahrscheinlich, hätten GNTM-Models ja einen Job bei der Fashion Week in Berlin. Eines von Heidi Klums „Mädchen“ zu frisieren: Das würde den Ausflug nach Berlin noch großartiger machen.