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Tätersuche via Instagram: Lag das mutmaßliche Opfer einmal falsch?
Raubprozess gegen Oer-Erkenschwicker und Castrop-Rauxeler
Nach einem Raubüberfall hatte ein WG-Bewohner bei Instagram die mutmaßlichen Täter aus Oer-Erkenschwick und Castrop-Rauxel wiedererkannt. Vor Gericht säte einer der Verdächtigen Zweifel.
Mit zwei Geständnissen und einer Unschuldsbeteuerung hat der Prozess um einen Überfall auf einen WG-Bewohner in Dülmen begonnen. Ein 24-jähriger Angeklagter aus Castrop-Rauxel gab seine Verstrickung in den Coup zu – ein Mitangeklagter (21) aus Oer-Erkenschwick dagegen bestritt, dabei gewesen zu sein.
Im Prozess vor dem Landgericht Münster geht es um einen mutmaßlichen Raubüberfall am 17. September 2021. Die beiden Hauptangeklagten sollen seinerzeit gegen 2.30 Uhr in einer Wohngemeinschaft in Dülmen einen schlafenden Bewohner ausgeraubt haben. Angeblich schwelte im Hintergrund ein Streit um Drogen.
Das Duo aus Oer-Erkenschwick und Castrop-Rauxel soll den Mann mit Pistolen bedroht („Gib dein Geld und deine Sachen!“) und aus dem Schreibtisch zwei Spielkonsolen, ein Handy, ein Notebook und 50 Euro Bargeld geraubt haben.
Das mutmaßliche Opfer war im Anschluss über das soziale Foto- und Video-Netzwerk Instagram auf Tätersuche gegangen und hatte dabei die beiden Hauptangeklagten als Täter identifiziert.
Zum Prozessauftakt beteuerte der Oer-Erkenschwicker jedoch seine Unschuld. Ein mitangeklagter Gehilfe (20) räumte indes seine Beteiligung ebenso ein wie der Castrop-Rauxeler. Beide Männer stützten zudem auch die Unschuldsversion des Oer-Erkenschwickers, den Namen des „wahren“ Mittäters nannten sie jedoch nicht. Urteil: voraussichtlich 12. Mai.