
© dpa
Hochzeitspaare laufen Sturm: Bei Stolzenhoff steht das Telefon nicht still
Corona-Lockerungen
Ab Mittwoch gelten weitere Lockerungen der Coronaschutzverordnung. Hochzeitspaare können nun mit 150 Gästen feiern. Veranstaltungen bis zu 300 Personen sind erlaubt. Eine Branche atmet auf.
Die Erleichterung ist schon am Telefon zu hören. Viele Veranstalter, Gastronomen und Caterer haben am Sonntag (12.7.) mit Freude vernommen, dass ab Mittwoch (15. Juli) weitere Lockerungen der Coronaschutzverordnung in Nordrhein-Westfalen gelten.
Ab dann sind etwa Hochzeitsfeiern mit 150 Personen erlaubt. Zuletzt waren 50 Gäste die Obergrenze. Und bei Veranstaltungen sind 300 Teilnehmer möglich, ohne dass ein besonderes Hygienekonzept nötig ist. Großveranstaltungen wie Volks- und Schützenfeste oder Kirmessen bleiben allerdings vorerst bis zum 31. Oktober untersagt.
Erleichterung im Forum
„Ich bin insgesamt erleichtert, dass die eine oder andere Veranstaltung wieder mehr Besucher zulässt“, sagt Peter Breuer. „Das ist allerdings noch nicht das, was wir uns wünschen“, schränkt der Geschäftsführer der Castrop-Rauxeler Forum GmbH direkt ein, „was aber auch nicht geht, solange die Pandemie andauert und es noch kein Medikament oder einen Impfstoff gibt.“
Seit Montagfrüh (13.7.) steht er mit Kunden verstärkt in Kontakt. Gemeinsam loten sie aus, was nach der Lockerung möglich ist. „Gegebenenfalls kann etwa die Musical-Veranstaltung (Radio Ruhrpott, Anm. d. Red.) wieder starten.“ Breuer betont allerdings, dass sich Veranstaltungen rechnen müssen. „Eine Unterhaltungsveranstaltung mit 300 Personen macht keinen Sinn, wenn bei ausverkauftem Haus sonst 1500 Besucher kommen.“
Immerhin hielt aber bereits der vergangene Sonntag ein hoffnungsvolles Zeichen für das Forum bereit. Erstmals seit Beginn der Corona-Krise fand der Spielzeugmarkt wieder in der Europahalle statt.
Spielzeugmarkt braucht Kontinuität
„Mit dem Veranstalter haben wir eine Einbahnstraßenregelung entwickelt“, berichtet der Forum-Chef. „Der Markt war zwar nicht so gut besucht, dass der Veranstalter glücklich und zufrieden sein kann. Aber die 400 Besucher tun uns als Veranstaltungsstätte gut.“ Der Spielzeugmarkt soll nun wieder regelmäßig stattfinden. „Das ist auch für den Markt-Veranstalter wichtig. Er braucht Kontinuität.“
Ein weiterer Lichtblick durch die neuerlichen Corona-Lockerungen: An den kleineren Konzerten im Parkbad Süd können jetzt mehr Besucher teilnehmen, erklärt Breuer. „Hier können wir nun mehr als 100 Tickets verkaufen und trotzdem die Hygienemaßnahmen einhalten.“

Für Veranstaltungen im Parkbad-Süd will die Forum GmbH jetzt mehr als 100 Tickets anbieten. © Forum
Für das Forum selbst hat der Geschäftsführer vor allem aber auch Brautpaare im Blick, die nun wieder in größerem Rahmen, etwa in der Stadthalle, ihre Hochzeit feiern können.
Telefon steht bei Stolzenhoff nicht still
Und Brautleute haben offenbar nur auf das sonntägliche Signal aus der Landeshauptstadt gewartet. Denn seit Montagmorgen steht bei der Stolzenhoff Catering Company das Telefon nicht still. Die genaue Anzahl vermag Dennis Stolzenhoff nicht beziffern, aber: „Wir reden nicht von 20, sondern von deutlich mehr Anrufen“, erklärt das Mitglied der Geschäftsführung.
„Die Freude war bei uns am Sonntag schon groß“, sagt Dennis Stolzenhoff. „Für uns als Unternehmen ist es eine schöne Entwicklung, dass wir Brautpaare wieder bei uns unterkriegen können.“ Während der bisherigen Einschränkungen habe der Caterer die Gastgeber immer wieder beruhigt, abzuwarten, wie sich Einschränkungen und Lockerungen weiter entwickeln.
Peter Breuer bleibt skeptisch
Offenbar mit dem Erfolg, dass Paare jetzt auch recht kurzfristig mit größeren Hochzeitsgesellschaften feiern. „Wir haben für den 25. Juli gleich mehrere Hochzeiten mit mehr als 50 Personen“, erklärt Dennis Stolzenhoff.
Forum-Chef Peter Breuer tritt bei allen neuerlichen Lockerungen auf die Euphorie-Bremse. „Ich bin skeptisch“, sagt er. „Wenn alle Familien, die es gewagt haben, in den Urlaub zu fahren, wieder zuhause sind, dann bleibt abzuwarten, wie lange die Lockerungen beibehalten werden können.“
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
