
© Volker Engel
Störungen befürchtet: Polizei beobachtete Spitzenspiel in Erin-Kampfbahn
Amateurfußball
Das Spitzenspiel der Westfalenliga: Wacker Obercastrop, drei Spiele, drei Siege, gegen den Nachbarn TuS Bövinghausen. Erwartet waren 2000 Zuschauer. Darauf stellte sich auch die Polizei ein.
Knapp 1300 zahlende Zuschauer waren es am Ende, darunter sollte ein ehemaliger Staatschef sein und viele Gäste aus der Dortmunder Nachbarschaft: Das Spitzenspiel der Fußball-Westfalenliga am Samstagabend in Obercastrop elektrisierte viele Freunde des Amateurfußballs. Und auch die Polizei stellte sich auf diesen besonderen Fußballabend ein.

Frank Schwabe (r.) besuchte zusammen mit dem ehemaligen griechischen Staatsoberhaupt Georgos A. Papandreou den SV Wacker Obercastrop. Das freute den Geschäftsführer Onur Kocakaya und den ganzen Club, der vor fast 1300 Fans in der Erin-Kampfbahn 0:2 gegen TuS Bövinghausen verlor. © Team Schwabe
Georgios A. Papandreou, ehemals griechischer Ministerpräsident und Außenminister, stand mit SPD-Bundestagsmitglied Frank Schwabe am Spielfeldrand. Denn der Grieche war auf Einladung von Schwabe in die Stadt gekommen und feierte Freitag und Samstag unter anderem mit der Griechischen Gemeinde in der Ickerner Agora, trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein und half seinem sozialdemokratischen Freund eine Woche vor der Bundestagswahl im Wahlkampf.
Westfalenliga: Wacker Obercastrop - Bövinghausen
2000 Fans waren es dann am Abend ab 19 Uhr unweit der Altstadt in der Kampfbahn Erin nicht. Fast 1300 Menschen aber zahlten Eintrittsgelder, einige weitere waren möglicherweise kostenlos dabei, und sahen ein 0:2 für die Gäste aus Dortmund, die mit den Ex-Profis Kevin Großkreutz, Baris Özbek und David Odonkor antraten.
Nach einem Platzverweis gegen den Dortmunder Migel-Max Schmeling gab es in der Schlussphase vom Spielfeldrand wohl eine unschöne Szene: Der Spieler, der an der Außenlinie den Platz verließ, wurde von einem Bierschwall von hinter der Bande erwischt. Ein Zuschauer aus Habinghorst soll Schmeling die Bierdusche verpasst haben.
Ein Thema für die Polizei? Nein. Peter Schmalöer von der Polizei Recklinghausen am Sonntagmorgen auf Anfrage unserer Redaktion: „Wir hatten Hinweise bekommen, dass es bei dieser Veranstaltung zu Störungen kommen kann. Deshalb haben wir Präsenz gezeigt, um für ein mögliches Szenario vorbereitet zu sein.“
Polizei verrät Zahl der Kräfte nicht
Es waren viele Polizeibeamte vor Ort. Sie waren zwar nicht mit Helm und Schild ausgestattet, wie man das von brisanten Bundesligaspielen wie dem Revierderby kennt, aber sie hatten durchaus wehrhafte Hundertschaft-Uniformen an. Über die genaue Zahl wollte Schmalöer nichts sagen: „Wir geben dazu aus taktischen Gründen keine Auskunft“, so der Polizist.
Entscheidend war aber: Es kam zu keinen polizeilich relevanten Vorkommnissen. Ex-BVB-Nationalspieler Kevin Großkreutz schrieb nach dem Spiel auf der Facebook-Seite des SV Wacker: „Vielen Dank an den Vorstand und alle Ordner!
Es war super! Weiterhin viel Erfolg!“
Beim SV Wacker wurde am Abend trotz der Niederlage noch gefeiert: Im Vereinsheim gab es eine „Players Night“. Da war die Polizei aber schon wieder abgerückt.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.

Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).
