Mit der B235 war am Freitagmittag (25.4.) eine der beiden wichtigen Nord-Süd-Verbindungen in Castrop-Rauxel für zwei Stunden weiträumig gesperrt. Zwischen 12 und 14 Uhr wurde der Verkehr umgeleitet, dennoch bildete sich Stau. Der Grund: Ein Lkw musste von einem Kran aus dem Graben neben der Habinghorster Straße – wie die Bundesstraße 235 in diesem Teil heißt – geborgen werden. Etwa in Höhe des Autohaus Laumen war der Fahrer mit seinem Lastwagen von der Straße abgekommen. Verletzt wurde dabei niemand.
Die B235 war zwischen der Siemensstraße im Norden und dem Europaplatz im Süden gesperrt. „Dort stehen Polizeiautos und -motorräder auf der Straße“, berichtete ein Zeuge vor Ort der Redaktion. Auf der B235 hatte sich ein Stau gebildet. Die Polizei empfahl, die Sperrung über die parallel verlaufende Bahnhofsstraße zu umfahren.
Risiko an der Eisenbahnbrücke
Der Lastwagen, der in nördlicher Fahrtrichtung in Richtung Henrichenburg unterwegs war, kam schon am Morgen von der Fahrbahn ab und wartete seitdem darauf, geborgen und abgeschleppt zu werden. Bei der Polizei sei der Einsatz um 10.37 Uhr eingegangen. Laut Zeugen stehe der Laster allerdings schon länger dort. Die Polizei bestätigte die Vermutung, dass der Lkw-Fahrer versucht habe zu drehen, weil er mit seinem Fahrzeug möglicherweise nicht unter der nahenden Brücke hindurchgepasst hätte. Rund einen halben Kilometer weiter führte die B235 in Höhe des alten Kraftwerkstandorts unter einer Eisenbahnbrücke her.
Während oben der RE3 und die S2 zwischen dem Castrop-Rauxeler Hauptbahnhof und Dortmund-Mengede verkehrten, können unten nur Fahrzeuge mit einer maximalen Höhe von 3,90 Metern passieren. Das sorgte in der Vergangenheit immer mal wieder für Verkehrsunfälle – etwa, als im November 2021 ein, auf einen Sattelschlepper geladener, Bürocontainer beim Aufeinandertreffen mit der massiven Brücke komplett zerfetzt wurde. Im Sommer 2022 wurde die Brücke so stark gerammt, dass der Zugverkehr zeitweise komplett gesperrt werden musste. Der Lkw-Fahrer flüchtete anschließend. Die Vertiefung der Fahrbahn an dieser Stelle wird zwar schon seit vielen Jahren gefordert, eine Lösung scheint aber bisher nicht in Sicht.
Lange Sperrung, schnelle Bergung
400 Meter vor der Eisenbahnbrücke steht ein Schild, das gerade Lkw-Fahrer vor der geringen Höhe der Brücke warnt. Gut möglich, dass der Fahrer des Lkws mit türkischem Kennzeichen am Freitagmorgen auf der Bundesstraße drehen wollte, um keinen Zusammenstoß zu riskieren. Dabei kam er von der Straße ab.

Die Bergung und damit auch die Sperrung dauerten rund zwei Stunden, da die Bergung eines Lastwagens laut Polizei aus verschiedenen Gründen sehr viel aufwändiger als bei einem Auto sei. Zunächst stabilisierten zwei Abschlepp-Lkw den Lastwagen mit Seilen. Anschließend zog ihn der gelbe Kran in wenigen Minuten zurück auf die Fahrbahn. Danach dauerte es wiederum nur ein paar Minuten, bis der Verkehr wieder über die Habinghorster Straße fließen konnte.
