
© Tobias Weckenbrock
Stadt plant mit Investor neue Gewerbe-Ansiedlungen in Habinghorst
Industriegebiet
Die Stadt will ein neues Gewerbegebiet entwickeln. Es soll in Habinghorst entstehen und wo es genau hin soll, steht auch schon fest. Viele Punkte sind aber noch offen.
In Habinghorst soll auf mittlere Sicht ein neues Gewerbegebiet entstehen. Es geht um eine Fläche, die eigentlich schon als Gewerbefläche, sogar Industriefläche ausgewiesen ist. Aber sie grenzt an Wohngebiete und besondere Bauten.
Es geht stadtplanerisch darum, westlich der Wartburgstraße und südlich der Kanalstraße einen Bebauungsplan namens „Am Koksbach“ zu fassen. Zudem geht es um die Aufhebung eines älteren Bebauungsplans namens „ChemSite“. Der hat sich nämlich in den vergangenen Jahren quasi stillschweigend erledigt.
Zwei Tagesordnungspunkte, ein Ziel
Der Rat wird aller Voraussicht nach am Donnerstag (18.2.) den Aufstellungsbeschloss zu „ChemSite“ aufheben. Direkt danach wird er sich dann mit einem neuen Verfahren beschäftigen. Und da sind wir beim wahren Thema: Die lange ungenutzten Flächen von Rain Carbon hinter den „Geisterhäusern“ an der Wartburgstraße (ab Media Markt bis Petrikirche) sind von einem Projektentwickler erworben worden, der beabsichtigt, dort neues Gewerbe zu entwickeln. Stadtbauamtsleiter Philipp Röhnert: „Hier wollen wir ein neues Bauleitplanverfahren einleiten.“
Stadtbaurätin Bettina Lenort erläuterte das im Umweltausschuss näher: „Es hat uns jemand gebeten, dort einen B-Plan aufzustellen. Wir würden nun gern mit der Politik besprechen, was wir mit ins Plangebiet einbeziehen. Ich würde die alten Rütgers-Villen entlang der Wartburgstraße dazu nehmen.“
Bürgermeister Rajko Kravanja hob am Dienstag im Wirtschafts-Ausschuss den Wert des Areals hervor: „Es handelt sich um die letzte zusammenhängende Industriegebiet-Fläche in Castrop-Rauxel.“
Im Norden begrenzen eine Hochspannungsleitung, der Gänsebusch und ein Weg das Gelände, der zwischen Petrikirche und Kita in den Wald hinein führt. Von dort reicht das Areal es in Richtung Westen bis zur Kanalstraße und dem Kanal und im Süden bis zum Rütgers-Werk selbst. Das Gebiet ist 15 Hektar groß. Auf gut 2,5 Hektar soll Gewerbe entstehen.
Auch das Thema Petrikirche ist berührt
Das Thema hat auch viel mit der Petrikirche zu tun: Die müsste saniert werden, doch die evangelische Kirchengemeinde möchte sie verkaufen. Bettina Lenort sagt: „Wir wissen noch nicht, an wen die Kirche das Gebäude verkauft. Aber das ist für uns nicht unspannend, denn wir würden das Gebäude gern erhalten.“
Darum müsse man in diesem neuen Verfahren auch besonders auf diesen Standort achten. Bauamtsleiter Philipp Röhnert sagte, es gebe auf dem Gelände einen aufgeschütteten Wall, der das Rütgers-Werk von der Petrikirche abschirme. Diesen Wall könne man ja erhalten, untersuchen müsse man ihn ohnehin. Dann habe man hier schon mal eine akustische und optische Trennung.
Gebürtiger Münsterländer, Jahrgang 1979. Redakteur bei Lensing Media seit 2007. Fußballfreund und fasziniert von den Entwicklungen in der Medienwelt seit dem Jahrtausendwechsel.
