Er freue sich schon sehr drauf, mit vielen Castrop-Rauxelern, auch mit anderen Bürgerinnen und Bürgern, nach dem Sommerferien ein Eröffnungsfest feiern zu können. Das sagt Dr. Uli Paetzel in einem Video, das die Emschergenossenschaft jetzt bei Facebook veröffentlicht hat. Es geht um den „Sprung über die Emscher“, eine irre Brücke, die es so in der ganzen Region bisher nicht gibt. Aber was zeichnet sie aus? Was kostet das? Und was soll sie bringen? Wir fassen die wichtigsten Fakten zusammen und zeigen das Mega-Bauwerk aus der Luft.
Was genau wurde denn hier gebaut?
In den vergangenen zwei Jahren ist am Wasserkreuz von Emscher und Rhein-Herne-Kanal im Castrop-Rauxeler Stadtteil Henrichenburg kurz vor der Stadtgrenze zu Recklinghausen-Suderwich ein Stahl-Bauwerk entstanden, das in einem riesigen S-Schwung sowohl den Kanal als auch den Fluss überspannt. Man nennt die Bauweise Zügelgurtbrücke. Sie ist 400 Meter lang und ist später nur für Fußgänger (und Radfahrer) zugänglich. Sie verbindet später den „Brückenvorplatz West“ am Übergang zum Erlebnispark Emscherland mit dem Emscher-Radweg, der sich entlang der Emscher in Richtung Osten zur Quelle in Holzwickede hin erstreckt.
Woraus besteht die Brücke?
Vor allem aus Stahl. Und das reichlich: Über 900 Tonnen sind hier verbaut worden. Die 412 Meter bestehen insgesamt aus sieben Feldern mit 40 Bauteilen, die wiederum 10.500 Bleche mit einer Dicke von 10 bis 30 Millimeter umfassen. Die Teile wurden mit Lkw von einem Stahlwerk in Tschechien aus nach Castrop-Rauxel gefahren. Der Brückenbelag hat am Ende sieben Schichten. Die oberste ist eine sandig-griffige, sehr rutschfeste und rostbeständige Schicht, von der Struktur ähnlich wie eine Tartan-Bahn für die Leichtathletik.
Wann wird die Brücke nutzbar sein?
Das ist aktuell die Masterfrage. Im Oktober 2023 hatte EG-Sprecher Ilias Abawi im Interview mit unserer Redaktion das Frühjahr 2024 als Termin genannt. Ursprünglich hatte der Wasserwirtschaftsverband aber schon das Jahr 2022, dann das Frühjahr 2023, später den Herbst 2023 angedacht. Erst war die Corona-Krise ein Grund dafür, dass sich alles verzögerte, dann der Ukraine-Krieg. Lieferprobleme und Co.: Das Übliche am Bau sorgte für den zeitlichen Verzug. Im Februar könnte es einen ersten geführten Anschauungstermin für Bürger geben, hieß es vor Weihnachten. Die Eröffnung aber, die solle recht direkt nach den Sommerferien gefeiert werden. Anvisiert ist September 2024.
Was kostet das?
Nicht 8, nicht 8,5 Millionen Euro, wie einst geplant, sondern um die 12 Millionen Euro. Die Emschergenossenschaft komme dafür selbst auf. Die Beiträge für die vielen Mitgliedskommunen und -gebietskörperschaften steigen nach Angaben des Vorstands deshalb nicht.

Ein Flug über die neue Brücke auf rn.de/castrop
12 Millionen Euro für den „Sprung über die Emscher“: Eröffnungstermin für spektakuläre Brücke steht
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