Zu wenig Spielplätze So schafft Castrop-Rauxel mit einem Trick mehr Platz für Kinder

Schulhöfe werden abends geöffnet: Testphase startet im März
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Die Stadt Castrop-Rauxel hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Pro Einwohner soll es drei Quadratmeter Spielfläche geben. Das wären rund 229.000 Quadratmeter, was in etwa 32 Fußballfeldern entsprechen würde. Damit sind natürlich nicht nur aufwändig gestaltete Spielplätze mit Klettergerüsten gemeint, sondern auch Bolzplätze und Spielwiesen.

Bisher hat die Stadt jeden Schulhof als Spielfläche gezählt, auch wenn die meisten nach Schulschluss abgeschlossen werden. Schon nach der alten Berechnung kam die Stadt nur auf 2,6 statt 3 Quadratmeter pro Einwohner und damit auf 32.360 Quadratmeter Spielfläche zu wenig. Jetzt wurde das ganze neu, vor allem realistischer berechnet und im Jugendhilfeausschuss am 26.1. vorgestellt.

Alle Schulhöfe wurden bewertet

Im Sommer 2022 hat die Spielplatzkommission alle Schulhöfe in Castrop-Rauxel besucht und geschaut, wie gut sie zu erreichen und wie schön sie gestaltet sind. Bisher werden viele Schulhöfe nach Schulschluss abgeschlossen. Durch die Untersuchung sollte geklärt werden, welche Schulhöfe man nachmittags weiter offen lassen könnte.

Schon jetzt sind fünf Schulhöfe rund um die Uhr geöffnet.

  • Alter Garten
  • Elisabethschule
  • Cottenburgschule
  • Hans-Christian-Andersen-Schule
  • Willy-Brandt-Gesamtschule

Jetzt werden für folgende Grundschulhöfe ab März für ein Jahr testweise nachmittags geöffnet:

  • Wilhelmschule – hier nur der große Schulhof, nicht der separate OGS-Bereich
  • Grundschule Am Busch
  • Erich-Kästner-Grundschule
  • Grundschule Am Hügel – hier nur der vordere Schulhof
  • Lindenschule

Die Waldschule, Martin-Luther-King-Schule (Bahnhof- und Uferstraße) und Marktschule Ickern werden nicht geöffnet, weil sie nicht gut einsehbar sind.

Nur für Kinder bis 14 Jahre

Die neuen Flächen sollen erst um 20 Uhr abgeschlossen werden, einige bleiben auch länger auf. Spielen dürfen auf den Schulhöfen Kinder bis 14 Jahren. Fußballspielen ist verboten, außer auf umzäunten Bolzplätzen. Die Sportvereine vor Ort kümmern sich darum, dass die Schulhöfe abends geschlossen werden. Wenn es durch die Öffnung mehr Vandalismus gibt, wird die Testphase abgebrochen.

Nach der neuen Berechnung kommt Castrop-Rauxel auf 105.060 Quadratmeter Spielfläche. 67.965 Quadratmeter können nicht benutzt werden, weil sie abgeschlossen sind. Hier sind die Schulhöfe in der Testphase auch schon eingerechnet. Bleibt also ein riesiges Defizit von 123.260 Quadratmetern. Das 2010 beschlossene Ziel, drei Quadratmeter Spielfläche zu haben, verfehlt die Stadt mit 1,4 Quadratmetern pro Einwohner eindeutig.

Die Stadt betont, dass die Lage nicht in allen Stadtteilen gleich ist. Außerdem sei Castrop-Rauxel eine relativ grüne Stadt mit viel Natur. Die wird nicht eingerechnet, hier spielen trotzdem viele Kinder. Hinzu kommt noch der große Spielplatz, der bald hinter dem Hallenbad entsteht.

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