Die Sparkasse in Obercastrop: Die Schiebetür geht noch auf und zu, zumindest zwischen 6 und 24 Uhr. Aber Bargeld gibt es hier derzeit nicht. Nur noch ein Überweisungs-Terminal und ein Kontoauszugsdrucker sind hier. © Tobias Weckenbrock
Sprenger-Attacken
Sparkasse macht nach Automaten-Schließung neue Gratis-Bargeld-Angebote
Die Sparkasse Vest Recklinghausen schloss vorübergehend 12 ihrer 66 Geldautomaten aus Angst vor Automatensprengungen. Jetzt macht sie Castrop-Rauxeler Kunden kostenlose Ausweich-Angebote.
Die schlechte Nachricht aus der vergangenen Woche wird abgelöst von einer guten für alle Sparkassen-Kunden in Castrop-Rauxel und dem Vest: Da, wo Automatenstandorte zuletzt in einer „Über-Nacht-Aktion“ vom Bargeld befreit wurden, können die Kunden nun anderweitig kostenfrei an Bargeld kommen.
Drei Möglichkeiten gibt es nun, die die Sparkasse in Castrop-Rauxel und an allen anderen Stellen im Kreis Recklinghausen offeriert:
Wenn Kunden beim Bargeld-Abheben auf einen anderen Dienstleister zurückgreifen müssen, zum Beispiel die Volksbank, die Commerz- oder Postbank, die Deutsche oder die Targo-Bank, dann bekommen die Kunden die Auszahlungsgebühren erstattet. Dafür müssen sie nur einmal im Servicecenter anrufen, dann schaut der Mitarbeiter auf die Kontobewegungen und bucht die 5, zum Teil auch 7 Euro auf das Girokonto zurück. „Dieses Versprechen geben wir immer dann ab, wenn ein Automat kaputt geht“, sagt Stefan Fokken, Leiter der Kommunikationsabteilung und des Bereichs Bargeld, Sicherheit und Immobilienmanagement, auf Anfrage unserer Redaktion. Jetzt sind es gleich zwölf Automaten, die nicht mehr am Netz sind.
Wenn kein Geldautomat eines Wettbewerbers in der Nähe steht, können die von der Schließung der Standorte betroffenen Kunden (in Castrop-Rauxel sind es Obercastrop und Deininghausen) den Sparkassen-Lieferservice vorübergehend einmal im Monat in Anspruch nehmen. Ebenfalls kostenfrei. Man ordert ihn per Telefon unter 02361/2050 und kann dann bis zu 500 Euro bestellen. „Das machen wir gern für betroffene Kundinnen und Kunden“, sagt Stefan Fokken – auch wenn es nicht wirtschaftlich sei.
Die dritte Option ist, Geld beim Lebensmitteleinkauf mitzunehmen: Man muss dazu mit der Sparkassen-, Maestro- oder Kreditkarte an der Kasse bezahlen und sagen, dass man gern noch Geld abheben wolle. „Das geht bei inzwischen 150 Einzelhändlern im Vertriebsgebiet“, sagt Stefan Fokken. Bei Aldi ist es möglich, der Discounter Netto macht es ab 5 Euro Mindestumsatz, bei Rewe gibt es ab einem Einkauf von 10 Euro Geld raus, beim Drogeriemarkt DM ab dem Einkauf eines Artikels. Die Maximalsumme ist gedeckelt bei 200 Euro.
Hintergrund der vorübergehenden Schließung von zwölf Automatenstandorten im Kreis Recklinghausen, wo die Sparkasse über 66 Filialen und SB-Stellen verfügt, ist nach Sparkassen-Angaben die Furcht vor Sprenger-Banden. Sie treiben seit längerer Zeit Bank-Vorständen und -Mitarbeitern Sorgenfalten in die Stirn.
Automaten werden in die Luft gesprengt, das Bargeld darin erbeutet. Dabei werden oft immense Sachschäden verursacht. Banken verstärken seither an vielen Stellen ihre Sicherheitsmaßnahmen. Einige Filialen werden aber auch geschlossen, so wie im vergangenen Jahr die in Ickern-End oder eine SB-Stelle der Castrop-Rauxeler Volksbank auf Schwerin.
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