So wählte Castrop-Rauxel zuletzt für die EU Beteiligung bei Europawahl ging deutlich rauf

Beteiligung bei Europawahl ging deutlich rauf: So wählte Castrop-Rauxel
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Wissen Sie noch, was Sie am 26. Mai 2019 gewählt haben? Damals gab es die letzten Europawahlen in Castrop-Rauxel. 56,5 Prozent der 56.708 Wahlberechtigten, also genau 32.021 Menschen gaben damals ihre Stimmen ab. 46 Stimmen waren ungültig. Die anderen Stimmen gingen ins Ergebnis ein. Und es ging relativ knapp aus: Drei Parteien standen bei den Wählern vor fünf Jahren am höchsten im Kurs.

Die SPD entschied die Wahl in Castrop-Rauxel damals für sich: 8089 Menschen gaben der Sozialdemokratie ihre Stimme. Die CDU schnitt mit 7350 Stimmen am zweitstärksten ab. Die Parteien trennten damals nur etwas mehr als zwei Prozentpunkte. Knapp dahinter und auf Platz 3: Die Grünen mit 6064 Stimmen und am Ende 19,1 Prozent. Die AfD kam unterm Strich auf 11,8 Prozent und auf Platz 4 (3749 Stimmen). Das war mehr als doppelt so viel wie FDP (5,22 Prozent) und Die Linke (4,5 Prozent).

Für die SPD bedeutete das Ergebnis einen schweren Rückschlag: Bei der Europawahl fünf Jahre zuvor am 25. Mai 2014 hatte die SPD mit 40,5 Prozent (10.238 Wählerstimmen) die deutliche Mehrheit. Die CDU (7492 Stimmen) lag weit zurück, die Grünen spielten mit 7,7 Prozent keine große Rolle. Die AfD, damals mit einem vor allem euroskeptischen Fokus ausgestattet, erreichte 5,7 Prozent, die Linken noch 5,6 Prozent. Mit 771 Stimmen und 3,1 Prozent spielte die FDP nur unter den „Sonstigen“ eine Rolle. 2014 gingen nur 25.624 Wähler an die Urnen: Die Wahlbeteiligung lag damals nur bei 43,8 Prozent.

Bei der Europawahl 2024 sind rund 60.000 Menschen in Castrop-Rauxel mit EU-Pass ab einem Alter von 16 Jahren zur Wahl aufgerufen. Der Wahltag ist Sonntag, der 9. Juni 2024. Mit einer einzigen Stimme wählt man eine der in Deutschland bekannten Parteien. Allerdings ist die Liste der zur Wahl zugelassenen Parteien lang. 2019 traten sage und schreibe 40 Parteien an. Darunter die SGP (3 Stimmen), die Partei „LIEBE“ (20 Stimmen), die Partei NL (12 Stimmen) und die Partei „Gesundheitsforschung“ (31 Stimmen). 2014 waren es 24 Parteien, unter anderem BüSo (4 Stimmen) und PSG (5 Stimmen).

Deutschland wählt 96 Abgeordnete (Frankreich: 81) im Straßburger Parlament mit seinen 720 Sitzen. Sobald die Abgeordneten gewählt sind, entscheiden sich die meisten für eine Mitgliedschaft in transnationalen politischen Gruppierungen. In der Regel sind die nationalen Parteien europaweiten politischen Bündnissen angegliedert.

Die Parteien treten mit Bundeslisten bei der Wahl an. Nur die CDU bzw. CSU haben von den großen Parteien auch Landeslisten aufgestellt. Sie treten europaweit für die EVP an. Auf der Bundesliste der SPD vorn steht Katarina Barley. Insgesamt umfasst sie 96 Positionen. Für jeden Kandidaten ist dort ein Ersatzkandidat benannt. Für Listenplatz 1 ist das Michelle Müntefering aus Herne. Sie würde für die SPE, also die Sozialdemokratische Partei Europas einziehen, wenn Barley aus anderen Gründen ausscheiden würde. Im aktuellen Parlament sitzen sieben Fraktionen.

Zusammen mit Vertretern der Regierungen der EU-Mitgliedstaaten haben die Abgeordneten die Aufgabe, neue Gesetze auszuarbeiten und zu beschließen. Die Gesetze betreffen alle Lebensbereiche.