In einem Ermittlungsverfahren der Zentralstelle Terrorismusverfolgung Nordrhein-Westfalen (ZenTer NRW) bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag (8.1.2023) auf richterliche Anordnung die Wohnräume eines 32-jährigen Beschuldigten durchsucht worden.
Der Beschuldigte ist nach Angaben der Polizei verdächtig, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Er soll sich zur Begehung eines islamistisch motivierten Anschlags Cyanid und Rizin beschafft haben.
Die Durchsuchung diente der Auffindung entsprechender Giftstoffe und anderer Beweismittel. Der Beschuldigte sowie eine weitere Person wurden kurz nach Mitternacht an der Langen Straße in Habinghorst in Gewahrsam genommen.
Dabei wurden Beweismittel wurden sichergestellt, unter anderem verdächtige Chemikalien. Sie wurden in aufwendig gesicherten Verfahren von speziell geschützten Rettungskräften verladen und werden nun ausgewertet.
Aktion begann Stunden zuvor
Über die Vorführung vor den zuständigen Haftrichter zum Erlass eines Haftbefehls werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, heißt es in einer Mitteilung, die gegen 2 Uhr, nach dem Ende der großen und von viel Personal begleiteten Aktion, veröffentlicht wurde. Die Ermittlungen dauerten an, so die Erklärung weiter. Weitere Auskünfte würden dann erteilt, wenn dies ohne Gefährdung des Untersuchungszwecks möglich ist.
Die Aktion wurde ab 18 Uhr am Abend vorbereitet. Einsatzkräfte sammelten sich zunächst an der Hauptwache der Feierwehr an der Frebergstraße in Castrop. Ab 23.30 Uhr wurde der Bereich um die Wohnung eines der Verdächtigen an der Langen Straße weiträumig abgesperrt.
Die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat gem. Paragraf 89a StGB wird mit einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft. In allen Verfahrensabschnitten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gelte die Unschuldsvermutung, teilt die Polizei mit.

Liveblog zum Terrorverdacht in Castrop-Rauxel: Einer in U-Haft, der andere bleibt auf freiem Fuß
Der Großeinsatz wegen Terrorverdachts im Video: Bilder zeigen aufwändige SEK-Aktion