Sechsstreifiger Ausbau der A45 in Dortmund zieht sich hin Stadtplaner überrascht mit Aussage

Stadtplaner Philipp Röhnert überrascht mit Aussage zum Ausbau der A45
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Die Nachricht überraschte manches Castrop-Rauxeler Ratsmitglied am Ende der Sitzung des Betriebsausschusses 3, wie ihre Mimik verriet: Die A45 solle „in mittelfristiger Zukunft“ ausgebaut werden, erklärte Stadtplaner Philipp Röhnert am Donnerstagabend (5.9.2024). Der Ausbau-Plan ist nicht neu, steht er doch in der Bundesverkehrswegeplanung im „vordringlichen Bedarf“.

Philipp Röhnert konkretisierte: „Jetzt fängt das Verfahren an, den Ausbau auf sechs Streifen vorzusehen.“ Das klang schwer nach einem absehbaren Zeitfenster. Und manch Lokalpolitiker, der jetzt regelmäßig im Stau steht, mochte sich vielleicht schon auf eine freie Fahrt nach Ende der Bauarbeiten freuen. Doch bis dahin dürfte es noch geraume Zeit dauern.

Anlass für Röhnerts Nachricht unter dem Tagesordnungspunkt „Mitteilungen der Verwaltung“ dürfte ein sogenannter Scoping-Termin gewesen sein. Der hat kürzlich mit Trägern Öffentlicher Belange stattgefunden, klärt Anton Kurenbach, Pressereferent der Autobahn GmbH Westfalen, auf Anfrage auf.

Frühes Planungs-Stadium

Beteiligt an dem Termin waren unter anderem Fachbehörden im Bereich Umwelt, Umweltverbände und die untere Naturschutzbehörde. „Das Ziel des Termins war es, den Untersuchungsrahmen der sogenannten Umweltverträglichkeitsprüfung festzulegen, also den Umfang notwendiger Umweltschutzuntersuchungen“, schreibt Kurenbach. „Dies ist ein üblicher Teil der Vorentwurfsplanungen.“

Der Beginn des sechsstreifigen Ausbaus dürfte sich noch eine ganze Zeit hinziehen. Ein verlässliches Datum zum Baubeginn könne die Autobahn GmbH derzeit nicht nennen, schreibt der Pressereferent. „In Bezug auf den Ausbau der A45 zwischen der Anschlussstelle Dortmund-Hafen und dem Kreuz Dortmund-Nordwest sind wir derzeit bei der Erstellung des Vorentwurfs, also in einem sehr frühen Stadium der Planung.“

Bei einer Planung werde erst ein Vorentwurf erstellt, dieser dann genehmigt, dann gehe es in die Planfeststellung. „An deren Ende steht der Planfeststellungsbeschluss und damit das Baurecht“, schreibt Anton Kurenbach.

Das Baurecht ist dann eine Grundlage – für die Ausführungsplanung und die folgenden europaweiten Ausschreibungen. Erst dann kann der eigentliche Ausbau der A45 auf sechs Fahrstreifen beginnen.

Komplett erneuert werden dann die beiden maroden Brücken über die A2 am Ende der Sauerlandlinie im Kreuz Dortmund-Nordwest. Ihr Neubau sei weiterhin Bestandteil der Planung, schreibt Anton Kurenbach.

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