Wie es nach den Ferien in den Schulen weitergehen soll, steht in einer neuen Mail des Ministeriums. Für die Schuleiter in Castrop-Rauxel gibt es jetzt eine Menge Rätsel zu lösen. © picture alliance / dpa

Schulpolitik

Schulleiter kritisieren Ministeriums-Pläne für Neustart nach den Ferien

Am Dienstag (23.6.) gab es mal wieder eine neue Mail aus dem Schulministerium. Die Schulleiter der weiterführenden Schulen in Castrop-Rauxel müssen jetzt das Unmögliche planen.

Castrop

, 26.06.2020 / Lesedauer: 3 min

„Das Ministerium geht davon aus, dass nach den Sommerferien ein regelhafter Normalbetrieb möglich ist", so interpretiert Schulleiter Joachim Höck die neue Mail aus dem Schulministerium. Die neuen Vorgaben bringen auch am Adalbert-Stifter-Gymnasium wieder Köpfe zum Rauchen.

Lerngruppen sollen nicht durchmischt werden

Für Höck ist die Mail des Ministeriums „schwammig formuliert“ und viele Dinge blieben im Dunkeln. Die Lerngruppen sollen nicht durchmischt werden, was in Grundschulen vielleicht noch umsetzbar sei, an weiterführenden Schulen aber kaum möglich.

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Für Latein und Französisch, Wahlfächer und Religionsunterricht seien die Kinder gezwungenermaßen mit anderen Schülerinnen und Schülerin in anderen Lerngruppen zusammen. Wie der Plan aus Düsseldorf funktionieren soll, ist am Adalbert-Stifter-Gymnasium noch unklar. "Viele Dinge sind schleierhaft", erklärt der Leiter.

Auch bei Friedrich Mayer am Ernst-Barlach-Gymnasium hat die Mail zum Teil Unverständnis hervorgerufen. In der Mail des Ministeriums heißt es etwa: „Die Landesregierung investiert in dieser Form erstmalig für den Sommer 2020 40 Millionen Euro in zusätzliche, über das bisherige Angebot in den Schulferien hinausgehende Bildungsangebote, um die negativen Folgen der aufgrund der Corona-Pandemie notwendigen Schulschließungen abzumildern."

Sommerferien-Angebot ist nicht machbar

„Es ist ein Unding, sowas drei Tage vor den Sommerferien anzubieten", äußert Mayer seinen Unmut. Es müssten komplexe Förderanträge gestellt werden und am Ernst-Barlach-Gymnasium bestehe zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt kein Bedarf. Viele Kinder würden eben doch in den Ferien in den Urlaub fahren.

Zumindest für die neuen Fünftklässler können an beiden Gymnasien Einschulungsfeiern angeboten werden. Sie werden gestaffelt ablaufen und zum Teil etwas abgespeckt werden. Auch die Eltern können den Veranstaltungen beiwohnen.

Auch die Willy-Brandt-Gesamtschule bereitet sich auf die Zeit nach den Ferien vor. Schulleitern Violetta Kroll-Baues hofft dabei sogar auf den Regelbetrieb, der für die Schüler auf vielen Ebenen wichtig sei. Sie zweifelt angesichts der aktuellen Lage aber daran, ob der Regelbetrieb wirklich starten kann.

Das wird nicht die letzte Mail sein

So werde man in jedem Falle alle Eltern, Schüler und Lehrer im Bereich Home-Schooling fortbilden. Die Schule möchte sowohl im Bereich digitales Lernen und Lehren als auf für den Präsenzunterricht vorbereitet sein.

Joachim Höck fasst die Prognosen der Schulleiter ziemlich gut zusammen: „Ich befürchte, dass das nicht die letzte Mail vor Beginn des nächsten Schuljahres sein wird."

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