Der Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule ist für Kinder und deren Eltern ein wichtiger Schritt, der wohlüberlegt sein will. Welche Schulform ist die richtige? Gymnasium, Real- oder Gesamtschule? Und wenn die Schulform feststeht, bleibt immer noch die Frage nach der konkreten Schule.
Im vergangenen Jahr hatten sich deutlich mehr Schülerinnen und Schüler für das Ernst-Barlach-Gymnasium als für das Adalbert-Stifter-Gymnasium angemeldet. Sechs fünfte Klassen waren es am EBG, nur drei am ASG. Aber warum wollte so viele Schüler an das EBG? Das wollte die Stadt herausfinden und hat deshalb die Eltern der Grundschulkinder aus der zweiten und dritten Klasse in Castrop-Rauxel befragt.
Im Ausschuss für Jugend, Kultur und Soziales stellte Sozialplanerin Maxi Belitz die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage vor. Immerhin knapp 80 Prozent der 1244 ausgegebenen Bögen füllten die Eltern aus.
Die Eltern sollten sich zu 31 Punkten äußern, und ankreuzen, was ihnen bei der Wahl der Schule wichtig ist. Digitalisierung, Elterninformationen und ein engagiertes Lehrerkollegium priorisieren Eltern besonders.
Viele der befragten Eltern favorisieren schon jetzt eine konkrete Schule, zumindest haben 46,4 Prozent der Eltern nur eine Wunschschule angekreuzt. Nur diese Antworten wurden auch bei der Auswertung berücksichtigt.
EBG oder ASG
Wird es denn auch im kommenden Schuljahr die Schieflage bei den Anmeldezahlen am Gymnasium geben? Regina Kleff sagte in der Ausschusssitzung, dass das EBG nicht jedes Jahr so viele neue Klassen gründen könne. Sie kann aber Entwarnung geben, zumindest für das kommende Schuljahr. Denn anhand der Rückmeldungen der Umfrage lässt sich ablesen, dass das EBG und ASG in etwa gleichauf sind.
Eltern, die ihre Kinder zu einem der zwei Gymnasien schicken wollen, ist laut Umfrage besonders wichtig, dass es wenig Unterrichtsausfall an den Schulen gibt. Kleff erklärt das so: „Das Arbeitsaufkommen dort ist besonders hoch.“ Für sie eine logische Schlussfolgerung, dass Eltern dann dieser Punkt besonders wichtig ist.
Weniger Einfluss habe hingegen, und das verwundert auch Maxi Belitz und Regina Kleff, die persönliche Erfahrung mit den Schulen. Stattdessen seien „der Wunsch meines Kindes“ und die „Empfehlung der Grundschule“ entscheidende Aspekte.
Was auch auffällt: „Die integrierten Systeme“, wie Kleff sagt, würden sehr gut angenommen. Damit meint sie die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Fridtjof-Nansen-Realschule und die Neue-Gesamtschule-Ickern. Voraussichtlich werden neun bis zehn fünfte Klassen für das Schuljahr 2023/24 benötigt.
Dass vor allem die NGI gut angenommen wird, zeige sich laut Maxi Belitz daran, dass die Gesamtschule Waltrop inzwischen nicht mehr so beliebt ist. Kinder aus dem Norden der Stadt wollen seltener den Weg in die Nachbarstadt in Kauf nehmen, seit die Schule in Ickern gegründet wurde.
„Schulentwicklungsplanung ist ein dynamischer Prozess“, sagt Regina Kleff. Deshalb plane man, auch in Zukunft solche Befragungen durchzuführen.
Die Auswertung, die ein externes Büro übernommen hat, wird den Schulen zur Verfügung gestellt. Die Kosten lagen im unteren vierstelligen Bereich.
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