Blumen, Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Garten. Im Moment plagen viele Schnecken die Gärten und weichen vor nichts zurück. Viele Menschen verzweifeln, weil ihre Gärten zum Opfer von Schnecken werden und selbst Hilfsmittel schrecken die schleimigen Waldbewohner nicht ab.
Angefangen habe die Plage eigentlich schon letztes Jahr, sagt Ulf Drippe aus seiner gleichnamigen Gärtnerei an der Herner Straße. Die Bedingungen seien letzten Sommer schon optimal für Schnecken gewesen und über den Winter sei die Population nicht geschrumpft. Grund dafür seien die feuchte Wärme, die mit dem häufigen und langanhaltenden Regen zusammenhänge und die fehlenden Fressfeinde.
So kann man den Schaden mindern
Zum ersten Mal sei der Schneckenbefall zum Ende der Frühlingssaison wegen angefressenen Stiefmütterchen aufgefallen, erklärt Ulf Drippe. Rückblickend habe es aber schon am Anfang der Frühlingssaison Zeichen gegeben. Als Blüten von Narzissen und Tulpen angefressen wurden, sei erst gar nicht klar gewesen, wer der Übeltäter ist, sagt er. Jetzt seien besonders Stauden, Gemüsesorten wie Gurke und Paprika und Kräuter wie Petersilie und Basilikum stark von der Schneckenplage betroffen.
Vergleichsweise sicher vor den Schnecken seien Thymian, Lorbeer und Rosmarin. Ulf Drippe rät zu einem gemischten Beet und einem „Garten mit natürlichem Gleichgewicht.“ Ein natürliches Gleichgewicht bedeutet, dass dort möglichst verschiedene Pflanzen wachsen. Darunter auch welche, die nicht Gefahr laufen, von Schnecken befallen zu werden. Zum Beispiel Sträucher.
Zusätzlich hilft es, wenn Igel, Schnappenten und Laufenten im Garten leben. Das sind natürliche Fressfeinde der Schnecken.
„Natürlich ist trotzdem Schaden da. Aber ein Garten, der aus verschiedene Pflanzen besteht, steckt das weg“, erklärt Ulf Drippe.

Als Waffe gegen die Schnecken empfiehlt Ulf Drippe das chemische Mittel Ferramol Bio Schneckenkorn. Ihm sei besonders wichtig, dass es Bio ist, weil dadurch keine anderen Organismen gestört werden. Normales Schneckenkorn setze er schon seit zwei Jahren nicht mehr ein.
Andere Tricks, um die Schnecken von den Pflanzen fernzuhalten, seien Bierfallen, die die Schnecken wegzulocken und Schafwollpellets die man in die Pflanzentöpfe streut. Der beste Tipp sei aber, alle Mittel zusammen einzusetzen oder parallel zu testen, welches am besten im eigenen Garten funktioniert.
Obwohl die Gärtnerei Drippe weitestgehend von der Schneckenplage verschont geblieben sei, spürt Ulf Drippe die Folgen. Die Kunden halten sich zurück und wollen ihre Pflanzen nicht direkt ersetzen, weil sie Angst haben, dass die neuen Pflanzen wieder aufgefressen werden.
Wie alle Hobby-Gärtner sehnt Ulf Drippe sich nach trockenen und warmen Tagen, damit die Schnecken aufhören, die Gärten zu attackieren.