Was viele nur aus Horrorgeschichten kennen, wird im Schloss Bladenhorst in Castrop-Rauxel zur Wirklichkeit. Unermüdlich reisen Geisterjäger an, um das Schloss nach paranormalen Erscheinungen zu untersuchen. Anders als im Horrorfilm überstehen die Besucher ihre Suche aber unbeschadet.
Die überlieferte Geschichte besagt, dass in dem Schloss, das im Jahr 1266 erstmals urkundlich erwähnt wurde, eine „Weiße Frau“ umgehen soll. Dazu filmte sogar der WDR schon einmal einen Beitrag im Schloss. Wir wollen vom Schlossherrn wissen, warum er überhaupt Geisterjäger in sein Schloss lässt, was er von ihnen hält, und, ob er sich manchmal in seinem Zuhause gruselt.

Geisterjagd mit schwerem Gerät
Die Geisterjäger lassen sich nicht einfach charakterisieren, sagt Bodo Möhrke. Die Altersspanne, in der das Hobby betrieben wird, reiche von unter 20 bis ins gesetzte Rentenalter. Die Gruppe, die sich für das Frühjahr angekündigt hat, komme aus Nordrhein-Westfalen, aber es seien auch schon Gruppen aus Norddeutschland angereist. Für das Frühjahr 2025 haben sich wieder Geisterjäger angekündigt, erzählt Schlossherr Bodo Möhrke. Nur einen festen Termin gebe es noch nicht.
„Sie bringen meistens ähnliche Utensilien mit“, erzählt der Schlossherr. Mit umgebauten Wärmebildkameras und speziellen Tonaufnahmegeräten wollen sie Bilder, Töne und Frequenzen aufnehmen, die sonst unbemerkt blieben. Besonders wird nach elektromagnetischen Feldern gesucht, manchmal auch nach auffällig kalten Stellen. Auch Hunde werden manchmal mitgebracht, um bei der Suche zu helfen. Oft verbringen die Geisterjäger die gesamte Nacht im Schloss. „Sie können nur begrenzte Bereiche betreten“, sagt Bodo Möhrke. Schließlich gibt es in dem Schloss zum Beispiel auch Mietwohnungen. Der Rittersaal sei eine besonders gefragte Location.
Wenn, dann freundliche Geister
Warum er die Geisterjäger reinlässt? „Warum nicht?“, antwortet Möhrke mit einer Gegenfrage. „Ich habe jetzt schon öfter mit verschiedenen Leuten mit diesem Hobby zu tun gehabt, und sie waren immer nett am Telefon. Ich weiß, was sie vorhaben und wie sie sich ungefähr verhalten werden.“ Schließlich schaue er sich die Gruppen vorher an, zum Beispiel, indem er sich Teile ihrer produzierten Videos ansehe. Er selbst habe aber noch nie das Bedürfnis gehabt, die Suche aufzunehmen. „Ich lebe ja selbst hier und will die Geister nicht verärgern“, sagt er mit der Prise eines Lächelns in seiner Stimme. Wenn es tatsächlich Gespenster im Schloss Bladenhorst geben sollte, „dann sind es welche, mit denen man hervorragend zusammenleben kann“, stellt Bodo Möhrke fest.