Ruhrical vereint Rivalen BVB-Stadionsprecher Nobby Dickel und Schalke-Quatscher DJ Dirk zusammen

BVB-Stadionsprecher Nobby Dickel und Schalke-Quatscher DJ Dirk vereint
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Das Foto hat schon ein wenig Legendenstatus. Nur Norbert „Nobby“ Dickel sitzt vorne links etwas „abgesondert“. Alle anderen legen die Arme über die Schultern des Nebenmannes. Es sind die Stadionsprecher von den Proficlubs aus dem Ruhrgebiet, die hier auf die Bühne des Mondpalasts in Wanne-Eickel getreten sind. Deutschlands größtes Volkstheater, so der eigene Untertitel, war Schauplatz eines ungewöhnlichen und höchst seltenen Treffens.

Das „Ruhrical“, ein Ruhrgebiets-Musical aus Castrop-Rauxel, machte es möglich: Geschäftsführer Michael Kloßek und der schauspielerische Leiter Bernd Böhne, Jugendfreunde aus Kamen, organisierten ein Zusammentreffen der ungewöhnlichen Art, um für ein Presse-Echo zu sorgen. Im Zentrum stand dabei Sänger Michael Wurst. Der hat für das „Ruhrical“ nicht nur den neuen Titelsong „Ruhrpott, mein Ruhrgebiet“ eingesungen, sondern ist auch noch Stadionsprecher beim Bundesligisten VfL Bochum.

Stadionsprecher Michael Wurst singt "Ruhrpott, mein Ruhrgebiet", und mit ihm der Chor der anderen Stadionsprecher aus dem Revier.
Stadionsprecher Michael Wurst singt "Ruhrpott, mein Ruhrgebiet", und mit ihm der Chor der anderen Stadionsprecher aus dem Revier. © Ruhrical

Und weil der VfL nun mal bei weitem nicht der einzige Proficlub im Ruhrpott mit großer Strahlungskraft ist, dachten sich Kloßek und Böhne, wäre es doch spitze, auch andere Stadionsprecher dazuzuholen. Immerhin ist das Musical gerade fünf Jahre alt geworden, und da beschenkt man sich ja gerne mal selbst.

Der Einladung in den Mondpalast von Gesellschafter Marvin Boettcher, der natürlich auch dabei war, folgten Norbert Dickel (BVB), Dirk Oberschulte-Beckmann (auch „der Quatscher“) und die Stadionsprecher vom MSV Duisburg (Stefan Leiwen), Rot-Weiß Oberhausen (Christian Wolf), Rot-Weiss Essen (Walter Ruege) und von der SG Wattenscheid 09 (Peter Frangen und Jochen Ehlemann). Sie eröffneten dabei praktisch die neue Bundesliga-Saison, die am 23. August angepfiffen wird, die Spielzeit des Ruhricals und die des Mondpalasts.

Ruhrical tourt durch die Region

Das Ruhrical hat seine Heim-Spielstätte seit 2019 in der Stadthalle in Castrop-Rauxel. Auf der Bühne stehen die Ensemble-Mitglieder des Musicals, das einst als „Radio Ruhrpott“ startete, oft vor 600 begeisterten Zuschauern. Das Theater tourt aber auch zu anderen Konzerthäusern im Ruhrgebiet: Bad Hamm, Unna, Lünen, Recklinghausen, Witten standen schon auf dem Tourplan. Auch in Berlin spielte die Crew schon ihr Musical.

Das Motto lautet dabei „In den Farben jeder seins, im Ruhrgebiet vereint“, meint Michael Kloßek. Der Kamener, der in Berlin lebt, ist Schalker durch und durch. „Wir haben gespürt, wie viel Leidenschaft vorhanden ist“, sagte er, nachdem er die Stadionsprecher angesprochen hatte auf seine Idee, auf der Bühne gemeinsam zu singen. „Sie waren sofort begeistert“, so Kloßek. Und Stadionsprecher seien Botschafter ihrer Clubs und Bekanntheiten in den Fanlagern.

Während Michael Wurst mit seiner markanten Stimme „Ruhrpott, mein Ruhrgebiet, volles Theater“ schmetterte, sangen die Stadionsprecher der sieben Revierclubs den Background. Dirigiert wurden sie dabei von einer weiteren Fußball-Größe: Thorsten Kinhöfer war über viele Jahre einer der besten Schiedsrichter Deutschlands. Der Herner hat auch Ahnung von Musik. Er dirigierte den Chor der „Stimmen“ der Stadien.

„So ein geiler Termin“, sagte Michael Kloßek hinterher. Ein großartiger Beweis für den Zusammenhalt, ein unglaubliches Zusammentreffen, so das Ruhrical hinterher auf Instagram.