Nach einer Leckage im Rain Carbon-Werk in Castrop-Rauxel kam es zu Geruchsbelästigungen.

Nach einer Leckage im Rain Carbon-Werk in Castrop-Rauxel kam es zu Geruchsbelästigungen. © Rain Carbon

Gestank über Castrop-Rauxel und Dortmund: Rütgers-Werksleiter nennt Ursache

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Penetranter Geruch in der Luft. Und das seit Tagen. So melden es Menschen in Castrop-Rauxel und im Dortmunder Westen. Im Verdacht: Rütgers. Das Unternehmen informiert, weist aber eine Behauptung zurück.

Castrop-Rauxel

, 27.06.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über Gestank in der Luft haben sich Menschen in Castrop-Rauxel und Dortmund beschwert. Es stinke nach verbranntem Gummi, so heißt es in den sozialen Medien. Einige sprechen davon, dass der Geruch seit Tagen in der Luft liege und haben Rütgers (Rain Carbon) in Verdacht. Vor allem am Sonntagabend (26.6.) und am Montagmorgen gibt es deshalb Meldungen.

Carsten Grabosch, Standortleiter des Werks in Castrop-Rauxel, bestätigt am Montag (27.6.) auf Anfrage unserer Redaktion einen Vorfall. „Der Geruch entstand aufgrund einer Leckage in einem produktführenden Wärmetauscher.“ Es sei am Sonntag und Montag zu verstärkten Gerüchen gekommen.

Gegen 15 Uhr am Sonntag sei das Produkt, ein aromatisches Öl, aus dem Wärmetauscher in das Kühlwasser einer Verdunstungskühlanlage ausgetreten. Diese Aromaten seien sehr geruchsintensiv. Durch die Abluftabgabe sei ein süßlicher Geruch auch außerhalb des Betriebsgeländes wahrnehmbar geworden. Ein Propeller habe für die Verbreitung gesorgt.

Werkeigene Feuerwehr verlässt sich auch auf die eigene Nase

Ausgelöst durch Meldungen über Geruchsbelästigungen fuhr die werkseigene Feuerwehr am Sonntag raus, so der Werksleiter. Dabei setzte sie nicht nur Messgeräte, sondern auch die eigene Nase ein. „Sie kennen unsere Produkte“, sagt er über die Feuerwehrkräfte. Dabei sei die Undichtigkeit festgestellt worden. Carsten Grabosch erklärte, dass die Anlage nach einem längeren Stillstand erst am Sonntag wieder in Betrieb genommen worden sei.

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Am Montag informiert er weiter: „Die zuständigen Mitarbeiter haben das Problem bereits behoben. „Die Produktionsanlage wurde Sonntagabend gegen 20.30 Uhr gestoppt. Seit etwa 11 Uhr ist die Geruchsemission beseitigt und nicht mehr wahrnehmbar. Die geruchsemissionsverursachende Verdunstungskühlanlage wird seither gereinigt.“

Keine Gefährdung für Menschen oder Umwelt

„Die Rain Carbon Germany GmbH bedauert sehr, dass es durch das Ereignis zu Beeinträchtigungen der Anwohner gekommen ist“, heißt es in einer abschließenden Pressemitteilung. „Eine Gefährdung von Menschen oder Umwelt hat zu keinem Zeitpunkt bestanden.“

Eines stellt Carsten Grabosch klar: „In den Tagen davor kam es zu keinen Zwischenfällen.“ Wenn Castrop-Rauxeler oder Dortmunder da Geruch wahrgenommen hätten, müsse das andere Ursachen gehabt haben. In Bochum gab es am Wochenende ebenfalls viele Meldungen über durchdringenden Geruch nach schmorendem Gummi. Dort verwies die Polizei auf einen Großbrand in Grevenbroich, der wegen des Windes bis Bochum zu riechen gewesen sein könnte.