
© Volker Engel/EBG
Rekord bei Schulanmeldungen: Gymnasium wird ausnahmsweise sogar sechszügig
Weiterführende Schulen
So viele Anmeldungen gab es noch nie für ein Castrop-Rauxeler Gymnasium. Zu viele. Doch jetzt hat die Bezirksregierung Münster eine gute Nachricht für Eltern künftiger Fünftklässler.
Theoretisch kann das Ernst-Barlach-Gymnasium (EBG) in jedem Jahrgang fünf Klassen bilden. Doch in den vergangenen Jahren wurden immer nur vier fünfte Klassen gebildet. Und die sind aktuell noch nicht einmal sehr voll. Positiv überrascht wurde das EBG deshalb in diesem Jahr von den Anmeldezahlen. Und vor ein Problem gestellt.
152 Anmeldungen: So viele gab es noch nie, sagt Schulleiter Dr. Friedrich Mayer. Selbst fünf Klassen würden dafür nicht ausreichen, weil jede neue Klasse maximal aus 28 Schülerinnnen und Schülern bestehen darf. Doch am Montag (7.3.) kam gute Nachricht aus Münster. Die Bezirksregierung erteilt ausnahmsweise die Erlaubnis, dass gleich sechs fünfte Klassen gebildet werden können.

Das Ernst-Barlach-Gymnasium hat mit einer Aktion in der zweiten Pause am Montag (7.3.) ein Zeichen für den Frieden gesetzt. Schülerinnen und Schüler versammelten sich auf dem Pausenhof und stellten ein Peace-Zeichen mit den Flaggenfarben der Ukraine dar. Das Ganze wurde aus der Luft mit einer Drohne fotografiert. © Ernst-Barlach-Gymnasium
„Wir können jetzt entspannt eine ‚Bili‘- Klasse, zwei ‚Mint‘-Profilklassen und drei Klassen ohne Profil bilden“, berichtet Mayer. Aktuell gibt es vier fünfte Klassen, davon eine ‚Bili‘-Klasse und eine ‚Mint’-Klasse.
Zusätzliche Stunden in den Profilklassen
Die Eltern und ihre Kinder entscheiden sich bereits bei der Anmeldung, ob sie eine Profilklasse wählen wollen. „Wir informieren bei der Anmeldung darüber. Es bringt Vorteile, aber auch eine zusätzliche Belastung“, sagt Mayer. Während die Mint-Klassen zusätzliche Stunden in den naturwissenschaftliche Fächern erhalten, bekommen die Schüler der Bili-Klasse eine Stunde mehr Englisch-Unterricht. Ab der siebten Klasse werden dann nach und nach Fächer wie Erdkunde, Geschichte und Biologie in Englisch unterrichtet.
Der jetzige neunte Jahrgang ist der jüngste am EBG, der noch fünf Klassen hat. 130 bis 140 Anmeldungen habe es in Spitzenzeiten gegeben, so Mayer. 152, damit habe er nie gerechnet. „Wir freuen uns, dass unsere Arbeit hier honoriert wird“, sagt er. Platz genug gebe es wegen der grundsätzlichen Fünfzügigkeit der Schule für die zusätzliche Klasse.
Auch einen Grund für die gestiegene Nachfrage vermutet er: „Gerade im Corona-Lockdown konnte wir mit der Digitalisierung sehr überzeugen“, sagt Friedrich Mayer. Die Schule hatte sich schon früh auf den Weg gemacht und konnte in der Corona-Pandemie schneller auf die digitale Ausstattung setzen. Ab Klasse 7 hat jeder Schüler ein eigenes iPad. Auch die technische Ausstattung ist sehr gut.
Mit der Neuen Gesamtschule hat sich die Schullandschaft verschoben
Viertklässler in Castrop-Rauxel können unter fünf weiterführenden Schulen wählen. Neben dem Ernst-Barlach-Gymnasium und dem Adalbert-Stifter-Gymnasium sind das die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Neue Gesamtschule Ickern und die Fridtjof-Nansen-Realschule. Zu den Anmeldezahlen der vier anderen weiterführenden Schulen konnte die Stadt am Montag auf Anfrage nichts sagen.
Vor einem Jahr wechselten rund 520 Viertklässler in eine weiterführende Schule. Alle Schulen starteten vierzügig, nur die Realschule wurde dreizügig. Damals gab es noch am meisten Anmeldungen am ASG (120), am EBG waren es 98. Beide Gesamtschulen hatten mit 112 Schülern die Aufnahmekapazität erreicht, wobei die Neue Gesamtschule anfangs noch mehr Anmeldungen hatte. Die Neue Gesamtschule sorgte für eine neue Verteilung der Schüler. Neben der Realschule verloren auch ASG und WBG eine Eingangsklasse.