Der Reiterbrunnen, das Wahrzeichen der Stadt Castrop-Rauxel, wurde Freitagmittag aus Versehen geschändet: Ein Kranfahrer, der mit dem Aufbau der Adventsscheune beschäftigt war, rasierte den Kopf des Jockeys ab, der auf dem Rennpferd sitzt.
Der EUV war vor Ort und sicherte den Kopf, der nicht größer ist als eine mittelgroße Kugel beim Kegeln. Er lag auf dem Beifahrersitz eines EUV-Fahrzeuges und wurde von einem Mitarbeiter gesichert.

Die Schuld am Unfall nahm Schausteller Frank Philipp auf sich. Er fuhr nach eigenen Angaben den Kran, um am Brunnen die Scheune aufzubauen, die die Castrop-Rauxeler vom Weihnachtsmarkt kennen. Früher stand sie am Lambertusplatz, seit einigen Jahren ist sie nun Bestandteil des Weihnachtsdorfes rund um den Reiterbrunnen. So auch in diesem Jahr, wenn das Adventszelt erstmals als Open-Air-Veranstaltung läuft.
Wie die Stadt am Freitagmittag mitteilte, wurden die Polizei und die Untere Denkmalbehörde informiert. Der EUV-Stadtbetrieb werde nun Kontakt mit einem Sachverständigen aufnehmen und das Ausmaß des Schadens prüfen lassen. Das weitere Vorgehen wird später geklärt.

Denkmal an Pferderennen
1912 ließ der „Verschönerungsverein Castrop“ den Reiterbrunnen in der Mitte des Castroper Marktplatzes aufstellen. Entworfen wurde das Wahrzeichen vom Kölner Bildhauer Georg Grasegger. Er erinnert an die englische Tradition der Pferderennen, die von dem Iren William Thomas Mulvany nach Castrop-Rauxel gebracht wurde. Mulvany war 1866 verantwortlich für den Aufbau der Zeche Erin in Castrop-Rauxel.
Der Reiterbrunnen erinnert somit auch an Castrop-Rauxels Wandel vom Dorf zur Bergbaustadt. Mit der Eröffnung der Zeche Erin wuchs die Stadt rasant, sodass sich auch das Marktgeschehen ausweitete und der Marktplatz. wie wir ihn heute kennen, entstand.
