Einzelhandel

Licht aus, Türen zu: Castrop-Rauxeler Modegeschäfte reagieren auf Energiekrise

Um den Kostenschlag im nächsten Jahr zu dämpfen, treffen Inhaber von Modegeschäften in der Castroper Altstadt Vorkehrungen. Auch das Kaufverhalten der Kunden spiegelt die Energiekrise wider.

Castrop-Rauxel

, 15.10.2022 / Lesedauer: 3 min

Die Energiekrise hat mittlerweile Auswirkungen auf viele verschiedene Branchen, auch die Modeindustrie leidet. Das kommt auch in den Castrop-Rauxeler Geschäften in der Altstadt an. „Der Kostendruck ist nochmal gestiegen“, sagt Jens Reiter von Reiter Fashion.

Der Preis für Baumwolle steigt schon seit Jahren, jedoch mache sich das in der aktuellen Situation dann stärker bemerkbar. Auch Heike Zappe von AureliaH machen die Preise zu schaffen. Die Ware werde im Einkauf teurer, jedoch seien ihre Verkaufspreise fix und vom Hersteller vorgegeben. Somit schrumpft ihre Gewinnspanne drastisch.

Vorkehrungen: Licht aus, Türen zu

„Die Arschkarte ziehen die Händler“, sagt Jens Reiter. Auch die Lieferketten seien schwierig. Die Händler müssen ihre Ware schon weit im Voraus bestellen, doch nachbestellen, kann mit den problematischen Lieferketten schnell müßig werden. Aber das Hauptproblem des großen Kostenanstiegs mit den wachsenden Energiepreisen komme ja erst noch.

Die höheren Kosten fürs Heizen im Laden kann Heike Zappe noch gar nicht einschätzen, da das Jahr noch nicht um ist. „Der Knall kommt erst nächstes Jahr“, so Zappe. Deswegen will die Inhaberin auch jetzt schon sparen, sodass die Kosten klein bleiben. Eine offene Ladentür, um es den Kunden einfacher und attraktiver zu machen, sei nicht mehr möglich. Sie reduziert schon jetzt die Beleuchtung im Laden und auch das Licht im Schaufenster geht früher aus.

Ladenansicht vom Modegeschäft AureliaH in der Castrop-Rauxeler Altstadt © Aleyna-Sofie Dülger

Einzelhändlerin erwartet den Kosten-Schock im kommenden Jahr

Jens Reiter lässt sein Schaufenster auch schon viel früher als sonst dunkel werden. Er hatte schon früh auf LED-Lampen umgestellt, da sei die Beleuchtung also schon optimal energiesparend. „Wir brauchen aber auch Licht, um Mode zu verkaufen“, erklärt er. Viel mehr ausschalten könne er nicht. „Ich versuche jetzt im Voraus zu sparen, sodass der Schock im Februar oder März nicht so groß wird“, sagt Heike Zappe. Der Schock sei sicher, er würde nur zeitverzögert kommen.

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Auch am Kaufverhalten der Kunden lasse sich eine Veränderung erkennen. Wo im vergangenen Winter noch Baumwollpullover für die Warmbüros vermehrt gekauft worden sind, steigen die Castrop-Rauxeler Kunden jetzt eher auf dickere Materialien um. Warme Pullover und Strickjacken seien viel gefragter diesen Winter. „Ich verkaufe Schals ohne Ende“, sagt Heike Zappe.

Die Inhaberin von AureliaH bemerkt aber auch, dass die Kunden nicht mehr so oft kommen und sich ihre Einkäufe mehr einteilen. „Die Leute kommen ja auch in den Laden, um ihr Herz auszuschütten“, sagt Heike Zappe. Man merke, dass ihnen die Lage zu schaffen macht und sie manche Teile gerne kaufen würden, aber sich dann lieber das Geld zur Seite legen möchten. Es sei etwas ruhiger geworden. Doch dies könne, nach Jens Reiter, auch an den Herbstferien liegen. Man wird abwarten müssen.

Heike Zappe erklärt im Interview, wie sie sich auf die Energiekosten-Explosion vorbereitet.

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