Recklinghäuserin gewürgt, gebissen und vergewaltigt „Albtraum-Anklage“ gegen Dattelner

Frau gewürgt, gebissen und vergewaltigt :27-Jähriger vor Gericht
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Knapp neun Monate nach einem mutmaßlichen Vergewaltigungs-Martyrium in einer Wohnung im Recklinghäuser Nordviertel muss sich ein Mann aus Datteln ab Freitag (10.2.) vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Wenige Wochen zuvor soll der Tatverdächtige nach einer Pkw-Crashfahrt vor einen Baum in einem Krankenhaus in Castrop-Rauxel Polizisten gedroht haben, ihnen mit einer Schrotflinte in den Kopf zu schießen.

Die Hauptanklage skizziert ein dramatisches Sexualverbrechen – daneben werden dem 27-Jährigen auch mehrere Einbrüche, Widerstandshandlungen und eine Unfallfluchtfahrt vorgeworfen. Es geht unter anderem um Vergewaltigung, Diebstahl, gefährliche Körperverletzung und Bedrohung. Und es geht um blutrünstige Morddrohungen gegen Polizisten und eine mutmaßlich völlig verängstigte Frau.

An den Haaren aus der Wohnung gezerrt

Am 26. Mai 2022 soll der Angeklagte früh morgens um sechs Uhr erst an der Wohnungstür der Frau im Nordviertel von Recklinghausen geklingelt, dann die Tür aufgetreten haben. Danach soll die Frau gewürgt, gebissen und mehrfach vergewaltigt worden sein.

Um zu verhindern, dass die Polizei gerufen wird, soll der Angeklagte die Frau an den Haaren aus der Wohnung gezerrt und versucht haben, sie in seinen vor der Tür abgestellten Pkw zu hieven. Obwohl von Hieben mit einer Eisenstange attackiert, soll es einem Zeugen gelungen sein, die „Entführung“ der Frau zu verhindern.

Der 27-Jährige soll daraufhin mit dem Pkw nach Datteln geflüchtet sein.

Ansicht des Justizzentrums Bochum, Sitz des Landgerichts Bochum
Vor dem Landgericht Bochum startet der Prozess gegen einen Dattelner, der in Recklinghausen eine Frau vergewaltigt haben soll. © picture alliance/dpa

Dem in U-Haft sitzenden Dattelner werden zudem mehrere Baustellen-Einbrüche in der Region vorgeworfen. Auf der Flucht von einem missglückten Einbruchs-Coup am 3. März 2022 auf einem Firmengelände an der Wartburgstraße in Castrop-Rauxel soll der 27-Jährige kurz danach in Henrichenburg mit seinem Pkw gegen einen Baum gerast, sein Beifahrer dabei schwer verletzt und ins Evangelische Krankenhaus eingeliefert worden sein.

Bei der Befragung dort soll der Dattelner gegen Polizisten gewütet, ihnen gedroht haben, sie durch Kopfschüsse aus einer Schrotflinte hinzurichten.

Polizeiwache in die Luft jagen

Darüber hinaus werde er die Polizeiwache von Castrop-Rauxel in die Luft jagen, sobald er die Klinik verlassen dürfe.

Er soll außerdem gedroht haben, die gesamte Dortmunder Staatsanwaltschaft umzubringen, anwesende Polizisten zudem immer wieder mit homophoben Beleidigungen verunglimpft haben.

Am 23. Juni 2022 soll der Angeklagte am Bahnhof in Castrop-Rauxel mit einem 20 Zentimeter langen Dolch auf zwei Männer zugelaufen sein und gedroht haben, die Männer zu töten. Einem der Männer war es laut Anklage gelungen, dem 27-Jährigen das Messer zu entreißen.

Für den Prozess vor der 5. Strafkammer am Bochumer Landgericht sind Verhandlungstermine bis zum 30. März anberaumt.

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