
Nadelstiche setzen – das betont NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) immer wieder im Kampf gegen Clan-Kriminalität – zuletzt noch in dieser Woche im Interview während seines Besuches in Castrop-Rauxel. Seitdem der 70-Jährige das Heft in die Hand genommen hat, hat sich viel getan. Er wird in Unionskreisen gefeiert, von vielen anderen zumindest für seine Erfolge respektiert. Aber gefährdet dieser Nadelstich jetzt sogar den wackligen Friedensschluss zwischen Syrern und Libanesen?
Denn dieser Stich saß bei den Betroffenen tief. Das zeigt die Reaktion des Bruders des Geschäftsinhabers am Westring 220. Er kritisiert die Regierung, zweifelt an der Demokratie in Deutschland, aber vor allem an Herbert Reul. Was er aber auch macht – und das zeigt, wie wacklig dieser getroffene Friedensschluss der Großfamilien doch ist – er zeigt mit dem Finger auf die syrische Konfliktpartei und fordert verschärfte Maßnahmen und Polizeikontrollen gegen den „Friedenspartner“.
Wackeliger Frieden unter Nachbarn
Versöhnung hört sich anders an. Die Politik hat immer wieder betont, dass ein Friedensschluss nichts an der rechtlichen Aufarbeitung ändere. Doch die Ermittlungen gießen offenbar immer wieder Öl ins Feuer. Der Castrop-Rauxeler Frieden hängt am seidenen Faden.
Immerhin leben hier die syrischen und libanesischen Familien quasi immer noch Tür an Tür. Braucht es bald überhaupt noch einen Nadelstich, um das Fass noch einmal zum Überlaufen zu bringen? Oder reicht schon viel weniger – ein Streit unter Kindern zum Beispiel ...
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