Besser kann eine Besprechung eines Musicals kaum ausfallen als nach der Show in Unna: Am vergangenen Wochenende spielte Radio Ruhrpott erstmals außerhalb der Stadthalle Castrop-Rauxel und war zu Gast in der Stadthalle Unna. Zweimal sogar, beide Auftritte waren ausverkauft. Und der Reporter des „Hellweger Anzeigers“ war begeistert.
Viele der Zuschauer offenbar auch. Jedenfalls konnten die Chefs des Musicals, Bernd Böhne und Michael Kloßek, zufrieden sein. Das waren sie auch: Kloßek sagte auf Anfrage, die Shows seien super angekommen und reiste dann weiter nach Berlin, wo der gebürtige Kamener und jahrzehntelange Freunde von Bernd Böhne mit seiner Familie wohnt.
Dort gab es am Dienstagabend die nächste Show. Zwei Trucks fuhren dafür extra aus dem Ruhrgebiet in die Bundeshauptstadt, um das Material für die Bühne, die Musik und die Technik dorthin zu verfrachten.
In der nordrhein-westfälischen Landesvertretung im Berliner Stadtteil Tiergarten führte das Ensemble das Stück vor Hunderten Gästen auf, auch vor Parlamentariern des Deutschen Bundestages. „Wir zeigen Berlin, wie das Ruhrgebiet geht“, so das Motto, das das Ruhrical-Team dort ausgegeben hatte.

Die Auswärts-Shows ersetzen übrigens die Heimspiele nicht, sondern sie ergänzen sie. Seit Monaten kämpft Michael Kloßek mit dem Team darum, das Publikum wieder zu aktivieren.
Viele Veranstalter, auch das Musical Radio Ruhrpott, spürt bis heute eine gewisse Zurückhaltung nach Corona: Die Menschen kommen nicht mehr von selbst in die Konzert-Hallen, sie haben das in gewisser Weise verlernt. Nur die ganz großen Shows wie Konzerte von internationalen Mega-Stars sind schnell ausverkauft. Das breite Mittelfeld hingegen habe es schwer. Auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten.
Dabei sei gerade jetzt der gesellschaftliche Beitrag der Kultur so wichtig, so Kloßek. Gemeinschaftserlebnisse brächten Freude und Hoffnung in einer Zeit voller Krisen. Darum streckt sich Radio Ruhrpott so sehr, fährt Sonder-Aktionen im Umfeld der Shows oder karrt Freundeskreise oder andere größere Gruppen mit einem Shuttlebus-Service nach Castrop-Rauxel und zurück.
Darum nun auch die Vorstellungen in anderen Orten: Als nächstes steht Witten (16./17.12. im Saalbau) auf dem Tour-Plan. Aber auch Heimspiele sind im Dezember geplant: Am 9., 10. und 11.12. gibt es die Radio-Ruhrpott-Show in der Stadthalle am Europaplatz. Karten kosten ab 29 Euro. Und wer Tickets verschenken möchte: Im Januar (20./21.1.) und Februar (23./24.2.) sowie am 31.3./1.4. sind schon die nächsten Shows in der Castrop-Rauxeler Stadthalle geblockt.
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