Auf der Mittelstraße kam es am Sonntagmittag (27.4.2025) gegen 11.40 Uhr zu einem Unfall. Ein 75-Jähriger aus Castrop-Rauxel war auf der Straße, die die Stadtteile Dorf Rauxel und Schwerin verbindet, mit seinem Pedelec unterwegs. Er verlor die Kontrolle und rutschte weg, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Der Mann stürzte und wurde schwer verletzt. Ein Rettungswagen brachte ihn in ein Krankenhaus. Der Sachschaden am Pedelec wird auf 250 Euro geschätzt, so die Sprecherin Pia Weßing in einer kurzen Mitteilung.
Die Zahl der Unfälle, an denen Pedelecs beteiligt sind, steigt in den vergangenen Jahren. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Radfahrer ohne Antriebsunterstützung auf E-Bikes umsteigen, seit der Markt immer mehr Fahrräder im Angebot führt. Von 23.000 Unfällen, die es im Jahr 2024 in den elf Städten des Kreispolizeibezirks Recklinghausen gab, waren 669 mit beteiligten Fahrradfahrern und davon 305 mit Beteiligung von Pedelec-Fahrern.
Zwar nahm die Zahl der Fahrradunfälle kreisweit nur ganz leicht zu. Pedelec-Unfälle dagegen gab es 2024 im Vergleich zu 2023 deutlich mehr: fast 12 Prozent zum Vorjahr. Auf Castrop-Rauxeler Stadtgebiet gab es im vergangenen Jahr, auf die sich die letzte verfügbare Statistik bezieht, 28 Unfälle (12 Prozent mehr als 2023).
Zahl der Radunfälle sinkt insgesamt
Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Verletzten bundesweit sogar ums elffache gestiegen, gibt das Statistische Bundesamt in seiner Jahresstatistik bekannt. So gab es deutschlandweit 2023 gab es rund 23.900 Pedelec-Unfälle mit Verletzten.
Laut Statistik gibt es dabei eine klare Verjüngung: Während 2014 noch mehr als die Hälfte der verunglückten Pedelec-Nutzer mindestens 65 Jahre alt war, sank dieser Anteil 2023 auf etwa ein Drittel. Gleichzeitig stieg der Anteil der unter 45-Jährigen von 10,7 Prozent im Jahr 2014 auf 31,2 Prozent im Jahr 2023. Auch diese Zahlen haben eine Korrelation zur wachsenden Zunahme der E-Bike-Verkäufe in allen Altersgruppen. Im Jahr 2022 besaßen 15,5 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, im Jahr 2014 waren es 3,4 Prozent.
Die Zahl der Unfälle mit nichtmotorisierten Fahrrädern sank im gleichen Zeitraum bundesweit von 76.600 im Jahr 2014 auf 72.200 im Jahr 2023.
Mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums und der Gesetzlichen Unfallversicherung hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) eine Präventionskampagne zur sicheren Nutzung von Pedelecs aufgelegt: „Tour de Freude – Sicher unterwegs mit dem Pedelec“ heißt sie.
Sie umfasst einige Sicherheitstipps:
- 1: Machen Sie sich vor der ersten Fahrt mit den Fahreigenschaften eines Pedelecs vertraut, da sie sich von herkömmlichen Fahrrädern unterscheiden.
- 2: Üben Sie das Bremsen, da Pedelecs oft eine stärkere Bremswirkung haben.
- 3: Helm tragen
- 4: Nutzen Sie reflektierende Kleidung und Beleuchtung, um im Straßenverkehr besser gesehen zu werden
- 5: Fahren Sie defensiv und passen Sie Ihre Geschwindigkeit den Verkehrsbedingungen an.
- 6: Lassen Sie Ihr Pedelec regelmäßig warten, um technische Probleme zu vermeiden.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC bietet in Recklinghausen Fahrtrainings an. Infos im Internet auf castroprauxel.adfc.de