Kirchenvorstand nimmt Stellung zu Punta-Cana-Plan Gibt es den Außenbereich für Castroper Bar?

Von Roman Lachowicz und Tobias Weckenbrock
Kirchenvorstand will keinen Außenbereich der Punta Cana zulassen
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Karl-Heinz van Loon, Inhaber der Cocktail- und Bistro-Bar Punta Cana, will wieder eröffnen. Nach dem Brand im Februar haben Anfang August die Renovierungsarbeiten begonnen. Das größte Problem, mit dem der Niederländer zu kämpfen hat, sei der Außenbereich, erzählte er kürzlich.

Er wolle seinen Gastronomie-Betrieb nach draußen erweitern und eine Terrasse eröffnen. Entweder auf einem der Parkplätze auf dem Lambertusplatz oder auf einem Plateau am Rande des Kirchplatzes. Das steigere den Umsatz und biete mehr Möglichkeiten. Zum Beispiel könne er bei Veranstaltungen in der Altstadt einen Cocktailstand aufstellen. Ohne die Kirchengemeinde St. Lambertus gehe das nicht. Und die sagt Nein.

Elke Breilmann nennt Gründe

Van Loon beklagte sich darüber, dass der Kirchenvorstand und die Nachbarn ein Problem mit seiner Bar hätten und keinen Außenbereich erlauben würden. Auf eine Anfrage der Redaktion verwies uns das Pfarrsekretariat der Katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus an die Kanzlei Breilmann, konkret Rechtsanwältin und Notarin Elke Breilmann.

Sie ist im Kirchenvorstand aktiv und berichtet gegenüber unserer Redaktion von einem Kirchenvorstandsbeschluss aus Oktober 2022 und von einem Brief der Katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus an den Pächter der Gaststätte. Die Gestattung einer Außengastronomie auf dem Kirchplatz sei „leider nicht möglich“. Auf Nachfragen unserer Redaktion nach Gründen wollte sie sich nicht einlassen.

Die Feuerwehr löschte im Februar einen Brand in der Altstadt-Bar Punta Cana, die im früheren "Treppchen" erst im November 2022 eröffnet hatte.
Die Feuerwehr löschte im Februar einen Brand in der Altstadt-Bar Punta Cana, die im früheren "Treppchen" erst im November 2022 eröffnet hatte. © Feuerwehr Castrop-Rauxel

Seine Pläne äußerte van Loon aber jüngst wohl auch nur gegenüber unserer Redaktion. Auch Bewohner der anliegenden Häuser, unter anderem dem Haus, in dem die Bar ist, sollen ohnehin schon mit Murren zur Kenntnis genommen haben, dass das Lokal renoviert wird und dann wieder öffnen soll.

Der Stadt liegen nach Informationen unserer Redaktion zahlreiche Beschwerden vor. In der Bar sei extrem viel Alkohol verzehrt worden. Gäste hätten zum Teil bis 7 oder 8 Uhr am Morgen dort gefeiert. Vielfach sei die Polizei vorstellig geworden. Nur drei Monate nach der Eröffnung brannte die Bar im Februar 2023 aus. Für den Betreiber, der auch Wirt der Marktschänke ist, stand damals schon fest, dass er wieder aufmachen wolle.

Auch an die Stadtverwaltung sollen sich Bewohner der Altstadt gewandt haben. Gegen Kneipen in der Altstadt sollen sie dabei generell gar nichts haben. Aber es gehe um ein respektvolles Miteinander, heißt es, und Toleranz, was das nächtliche Lautstärke-Niveau angehe. Da steche die Punta Cana negativ hervor.

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